Sonntag, 23. Januar 2011

W wie Wirklichkeit?

Meine Lieben,

über die vergangene Woche gibt es unheimlich viel zu berichten, aber ich werde mich kurz fassen und auch einiges weglassen oder nur erwähnen, weil ich nämlich eigentlich für Biologie lernen muss und meinen Geschichts-Vortrag beenden.

Also: Ihr wisst ja, dass ich mit dem Plan aufgebrochen war, zum Strand zu fahren, am letzten Sonntag.
Nun, das wurde noch eine ganz lustige Geschichte.
Ich habe noch Cello aus Kanada eingeladen mit zu kommen und wir gemeinsam sind dann zu Wieß's und Amandas (sind Schwestern) gelaufen. Amandas Freund (Memo) hat mit der Hilfe von Amandas und Wieß's Mum gerade noch das Auto ein bisschen repariert, mit dem wir aufbrechen wollten (ein schöner alter Land Rover), als wir ankamen.
Amanda musste noch an einem Projekt zu Ende arbeiten und hat uns angefleht auf sie zu warten. Also sind Wieß, Cello und ich erstmal noch mal zum Markt gegangen, um frische Mangos, Avokados und noch andere Früchte zu kaufen und ein Baguette.
Wir haben unseren Avokado-Smoothie gemacht und außerdem noch einen wunder-wunderbaren Fruchtsalat. Dann haben wir noch ein bisschen Käse und pürierte Bohnen eingepackt und sind aufgebrochen.
Dieser Proviant hat uns natürlich die Fahrt erstmal ganz angenehm gestaltet. Allerdings mussten wir nach einiger Zeit feststellen, dass die einzige Straße, die wir zum Strand hätten nehmen können, eine halbe Stunde bevor wir dort ankamen gesperrt worden war.
Ihr könnt euch denken, dass uns das erstmal ziemlich niedergeschlagen hat. Also zurück fahren? Neee, das kam selbstverständlich nicht in Frage.
Wir haben also eine kleine Planänderung vorgenommen und beschlossen zu einem Vulkan zu fahren, zu dem es ungefähr die gleiche Wegstrecke sein würde.
Wir machten uns also auf den Weg zum Vulkan Irazu. Nach einiger Zeit wussten wir nicht mehr so recht weiter und Amanda hat ihre Mutter angerufen und volgendes gesagt: "Hey, Mama. Die Straße zum Strand ist gesperrt und wir fahren jetzt zum Vulkan Irazu. Wo ist n das??"
Tja, wir haben es dann aber doch noch gefunden (nach mehrmaligen anhalten und nachfragen).
Nach drei vierteln des Weges bergauf wurde es total nebelig und wir konnten so ziemlich nichts mehr sehen. Außerdem hat das Auto fast schlapp gemacht und einen Moment dachten wir, wir müssten umkehren, aber wir haben es geschafft.
Um 3 uhr 15 kamen wir am Eingang an. Ein Schild hieß uns Willkommen: "Vulkan Irazu. Geöffnet von 8-3:30 Uhr"
Wir hatten also noch 15 Minuten, um den Rest des Weges hoch zu fahren, den Vulkan zu sehen und wieder zurück zu kommen.
Wir sind zum Eingang gegangen und haben nach dem Preis gefragt.
10 Dollar für jeden.
Ihr könnt euch denken, wie uns zu Mute war. Da kommen wir nach all den Strapazen schließlich dort oben an, stehen in unseren kurzen Sachen, mit Handtüchern um den Schultern 15 Minuten vor Schluss auf der Matte und bekommen erzählt, dass wir 10 Dollar pro Person zahlen sollen.
Wir haben wirklich einen kurzen Moment überlegt um zu kehren.
Aber wer wären wir, einfach so aufzugeben?
Keine Ahnung wie wir ihn so nieder quatschen konnten, aber am Ende hat der liebe Herr Einlasser uns alle 5 für insgesamt 10 Dollar reingelassen und uns ne gute halbe Stunde gegeben, um uns in Ruhe dort oben um zu sehen.

Der Vulkan war einfach... Atem beraubend.
Und als wollte uns jemand für unsere Hartnäckigkeit belohnen, hatten wir herrliches Wetter. Für die meiste Zeit hat kein einziges Wölkchen uns die atemberaubende Sicht getrübt.
Wir haben unsere Füße in einem kleinen Vulkansee in einem der Krater gebadet und die schwefelige Luft eingeatmet.
Und die Blicke, die wir für unser eher unpassendes Outfit erhielten, waren eher schmeichelhaft.

Auf dem Weg zurück haben wir in einem kleinen Restaurant halt gemacht, um eine heiße Schokolade zu trinken.
Es war ein herrlicher, herrlicher Tag und wir hatten unheimlich viel Spaß. Wie lustig das Leben doch ist: Alles was zu Anfang als etwas schlechtes erschien, wie Steine im Weg, hat sich am Ende herausgestellt, hat uns den Ausflug nur verschönert.


Der Rest der Woche war arbeitsreich.
Unter anderem hatten wir CAS-Fair, bei dem sich die dieses Jahr neu dazu gekommen CASes vorgestellt haben (es sind diesmal sogar gut 60 CASes aus denen wir wählen können). Außerdem haben sich die verschiedenen Projekt-Wochen "vorgestellt" und wir mussten wählen, an welcher wir gerne teilnehmen möchten. Darüber erzähle ich aber ein andern mal noch mehr.
Außerdem hatten einige first-years ein Treffen für first-years aus der EU organisiert, um über einiges zu diskutieren, wie zum Beispiel, ob wir finden, Türkei sollte der EU beitreten dürfen, ob wir denken die EU könnte zu einer USE werden, wir haben über Russland gesprochen, über den Euro und ob wir ihn behalten wollen und ob die EU eine gemeinsame Armee haben sollte und noch vieles mehr. Es war unheimlich interessant und wir werden ein weiteres Treffen halten und das nächste Mal vielleicht auch second-years aus der EU mit einladen...

Nagut, ich muss jetzt arbeiten.

Liebste liebste Grüße

Lauri



1 Kommentar:

  1. Liebe Laura,
    den Vulkan hätte ich auch gerne gesehen.
    Grüße aus Bad Doberan.
    Papa

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