Du meine Güte,
die letzten Wochen ist sooooo unglaublich viel erzählt, dass ich es nicht alles erzählen kann, aber es war super schön, wenn auch immer noch stressig... Wie es scheint, heißt hier Schulschluss nicht gleich Stressschluss.
Aber warum bin ich jetzt überhaupt in der Lage euch diesen Blog zu schreiben? Ich sollte nämlich jetzt eigentlich schon in meinem Flug nach Newark sitzen, um Morgen zu Hause zu sein...
Tja, das ist eine lange Geschichte...
Es war einmal an einem wunderschönen Freitag-Morgen um 4 Uhr, dass klein Laura sich mit vielen anderen Schülern in den Schulbus begeben hat (nach ungefähr 10 Stunden ohne Schlaf übrigens), um zusammen zum Flughafen zu fahren und nach Hause zu fliegen, in alle Himmelsrichtungen.
Doch, Schreck, im Bus fällt ihr etwas schreckliches auf: Sie hat ihre Visa-Karte bei einer Freundin in der Schule vergessen. Da es aber nicht viel gab, was sie da nun hätte tun können, beschloss sie, den Sommer eben ohne Kredit-Karte zu verbringen. Wozu bräuchte sie die in Deutschland denn ohnehin?
Aber dann, als sie summend ihres Weges zum Gepäckaufgeben und Ticket abholen schlendert, kam ein schreckliches Monster aus dem Gebüsch gesprungen. Das Monster hatte die Form eines ESTA. Eine Art Durchreisegenehmigung für die USA. Der nette kleine Herr hinter dem Schalter, versuchte bestimmt eine halbe Stunde das ESTA zu besiegen, welches stetig rief:"Passage not authorized" und sich heftig dagegen wehrte gebändigt zu werden. Aber ohne ESTA konnte die kleine Laura nicht durch die US reisen, und wenn es nur für 3 Stunden war.
Also beschloss der kleine Herr, zu einer mächtigeren Waffe zu greifen. Er hieß Laura mit ihm zu kommen und sie folgte ihm durch einen Gang in einen anderen Gang, welcher unglaublich schmal war und irgendwo blinkte ein Exit-Zeichen. Es ging um eine Kurve und dann durch eine andere Tür (eine von vielen), durch einen anderen engen, grauen Gang und um eine letzte Ecke und da waren sie angelangt.
Sie befanden sich in einem kleinen Raum, mit stein-zeit Computern, die tweilweise aussahen, als würde jemand gerade etwas programmieren. Die Tastaturen vielen almost auseinander und die Mäuse sahen beinahe aus wie wirkliche Mäuse. Die drehbaren Bürostühle mit den verschliessenen schwarzen Stoffbezügen schienen sogar noch älter zu sein und quietschten als sich klein Laura setzte. In der Ecke ratterte eine kleine Maschine, deren kleine Metallnadel stetig über ein fortlaufendes Blatt lief, sie schien jedoch nur leere Seiten zu produzieren. Laura hoffte auf Rettung vor dem ESTA, denn das war es ja wofür sie hergebracht worden war. Der Herr öffnete eine Internet-Seite, die INternetseite der ESTA. Schlagen wir den Feind mit seinen eigenen Waffen war das Motto dieser zweiten großen Schlacht. Der Herr verschwand allerdings und lies Laura alleine mit der Seite klar kommen. Es ging darum, das ESTA noch einmal neu zu beantragen. An diesem Punkt war Laura noch relativ zuversichtlich, sollte erwähnt werden. Aber dann kam es zu dem unvermeindlichen Punkt an dem ESTA zurück schlug. 14 Dollar sollte Laura zahlen. Allein in einem komischen Uhrzeit-Raum in den tiefsten Gedärmen des Flughafens saß Laura und ihr wurde klar, wie grässlich es war, die Visa-Karte zu vergessen.
Aber, wie im jedem guten Märchen, kämpft Laura natürlich nicht ganz alleine fürs Gute. Also läuft sie all den Weg wieder raus zu ihren kleinen Freunden, die immer noch entspannt rumstehen. Tatsächlich findet sich eine Heldin mit einer Visa-Karte und sie begleitete Laura zurück in den kleinen Raum. Alle Daten eingetippt, sollte es endlich zu einem Happy-End kommen, aber ach... Wie schrecklich, die Karte wurde nicht aktzeptiert. Also ging es wieder raus. Verzweifelt rief Laura um Hilfe und schließlich bekam sie diese von der Mutter eines second-years aus Mexico. Eine wirklich goldige Frau, die eine gute Stunde versuchte Laura zu helfen, das ESTA zu bekommen und ihr auch ihre Visa-Karte zur Verfügung stellte und, was das Beste war, als erstes Laura weit den Mund öffnen lies und ihr einen magischen Trank gab. Bachblütentropfen.
Frisch gestärkt fuhr Laura den Kampf gegen ESTA fort, aber nichts half. Also machten die zwei sich gemeinsam auf den Weg, um Hilfe zu finden, denn der kleine Mann war wie om Erdboden verschluckt. Glück im Unglück hatten sie, als sie auf eine hoch kompetente Dame trafen, die sich Laura's und ihres Schicksals für über eine Stunde annahm. Die Mutter-Heldin hatte übrigens Laura ihre Sache gebracht, als sie mit der neuen Helferin beschäftigt war, obwohl sie gerade davor erst auf eine Frage hin geantwortet hatte, dass sie nur noch 20 Minuten hätte, bis ihr Flug ginge. Dafür ist Laura ihr noch heute unendlich dankbar.
Jedenfalls rief irgendwann die Amerikanische Botschaft im Flughafen an, um über das Laura-ESTA Gefecht zu reden.
Nach viiiiielem und mehrstündigen hin und her, wurde Laura schließlich gesagt, sie müsse zur US-Botschaft gehen, um das Ganze zu klären.
Lasst mich so fortfahren:
Ich bin mit dem nächsten Bus zurück zur Schule gefahren und hab versucht irgendwen dazu zu bringen, mich zur Botschaft zu fahren, aber niemand wollte oder hatte Zeit. Also habe ich schließlich ein Taxi genommen. Als ich bei der Botschaft schließlich den richtigen Eingang gefunden hatte, wurde ich noch nicht einmal reingelassen, sondern nach einigem Warten kam eine Dame raus und meinte, es sei nichts zu machen, der einzige Weg, wie ich noch durch die US fliegen könne, wäre mit einem US-Visa... Also solle ich doch jetzt ein Visa beantragen, welches 150 Dollar kostet und wofür ich ein persönliches Interview mit irgendwem brauche, welches ich aber aller frühestens, wenn ich ganz doll dränge, nächsten Dienstag kriegen könne. Bis ich das Visa dann endlich wirklich hab und ich meinen neuen Flug buchen könnte (falls ich das Visa denn bekäme), hätte es dann natürlich noch einige Tage gedauert. Mit diesen Informationen bin ich nach Hause gefahren und angefangen zu arbeiten.
Irgendwann saß ich mit nem Telefonhörer in der Hand auf dem Boden der Administration, während Mario einen Meter weiter mit einem anderen stand und wir beide redeten auf irgendwelche Bürokraten ein. (Mario hat mir sehr viel geholfen bei allem)
Die deutsche Botschafterin, mit der wir telefonierten, meinte, sie würde generell nie jemandem raten durch die US zu fliegen, weil die es einfach mögen Macht zu haben und sie sinnlos zu benutzen...
Letztendlich lief es darauf hinaus, dass ich einen neuen Flug gebucht hab, der nicht über die US geht. Am Montag.
Es ist schon sehr komisch. Die ganzen letzten Tage war ich regelrecht traurig nach Hause zu gehen, weil ich gerne noch länger hier bleiben wollte. Aber als klar wurde, dass es tatsächlich überhaupt keine Möglichkeit mehr für mich gäbe, noch meinen Flug zu erwischen heute, hat mich mit einem Schlag so ein riesiges Heimweh gepackt, wie ich es schon ewig nicht mehr hatte. Interessant, anscheinend ist es einfacher nicht nach Hause zu wollen, wenn man tatsächlich weiß, dass man am nächsten Tag daheim ist, aber wenn es auf der Kippe steht, oder, wie bei mir jetzt, einfach mal ein par Tage nach hinten verschoben wird, wirds kritisch...
Ich freue mich auf zu Hause
Liebe Grüße
Eure
Lauri
Hey
AntwortenLöschenich verfolge den Blog schon längere Zeit und wollte ihn mal loben,er hat mir (und hilft mir immer noch) sehr viel weiter, da ich mich dieses Jahr auch bewerben möchte. Schönes Design nebenbei ;D
Und ich hab übrigens erst vor kurzem noch gehört, dass die usa die visums-pflicht abschaffen möchte (: