Zur Zeit ist es wirklich verwirrend. Nicht, weil wir irgendwelche komischen Dinge gesagt bekommen haben, irgendwelche Informationen, die nicht schlüssig erschienen, nein. Es ist einfach irgendwie ein Wechselbad der Gefühle.
Zu erstmal war das Wetter vorgestern irgendwie komisch. Es war warm, aber im gleichen Moment war es kalt, wirklich komisch.
Dann die zweite Sache, wesentlich schlimmer: Dienstag, also vorvorgestern, gab es einen Sturm. Er hat die Telefonleitungen teilweise zerstört, zumindest auf dem Campus, sodass die Telefone teilweise gar nicht und teilweise nur noch schlecht funktionierten. Das an sich, würde mich ja nicht stören, allerdings scheint der Sturm auch die ohnehin schon schlechte Internetverbindung noch schlechter gemacht zu haben bzw er hat sie ganz vernichtet, wenn ich auch nicht weiß wie.
Jedenfalls konnte ich Mittwoch Morgen nur mehr schlecht als recht ins Internet gelangen und habe mich mit Michel „verabredet“, dass wir am Nachmittag (also Nachmittag bei mir) schreiben.
Als ich jedoch am Nachmittag Jack James (mein Laptop. Michel und ich haben ihn so getauft, als er noch ganz neu war) aufweckte, gab es KEINE Möglichkeit ins Internet zu kommen. Ich meine es ernst. Ich habe es über eine Stunde lang versucht, aber es hat nicht funktioniert.
Also bin ich erstmal mit Jorge (ja, Mama, wie der Typ von Germany’s next Topmodel) nach Santa Ana gegangen, um meine Briefe zur Correo (Post) zu bringen. Das war ganz lustig.
Aber wir haben nicht mal eine halbe Stunde gebraucht.
Danach hab ich wieder versucht, das Internet zu knacken, aber es hat mich einfach hängen lassen. Es war wirklich frustrierend.
Als sowieso klar war, dass Michel schon längst im Bett liegt und schläft – schließlich hatte er ja am nächsten Tag Schule – hab ich mich schließlich entschlossen, meinen Frust über das besch****** Internet hier in einer lustigen Unternehmung zu ertränken (darf ich das so ausdrücken…?)
Ich bin also mit einer lustigen Truppe mit dem Bus zum Multi Plaza gefahren (wo es wirklich alles gibt, es ist fantastisch. Ich liebe es) und dort ins Kino gegangen - Inception in Englisch mit spanischem Untertitel. Ich kannte den Film schon, aber ich bin wirklich begeistert davon und die Kino-Preise sind lachhaft, also hatte ich wirklich Lust darauf.
Die lustige Truppe: Ein Mädchen aus Israel, eins aus Trinidad, China, Brasilien und eins aus Frankreich. Außerdem ein Junge von den Bahamas, einer aus Costa Rica und einer von dem ich nicht genau weiß, wo er herkommt, ich weiß nur, dass er schon in den verschiedensten Ländern gelebt hat, von denen mir nur Australien in Erinnerung geblieben ist.
Wir zusammen sind also ins Kino gegangen und danach sind wir noch durchs Multi Plaza, was übrigens eine Art sehr, sehr großer Einkaufscenter ist, geschlendert und haben rumgealbert und überlegt, was wir kaufen könnten und hätten uns fast verirrt…
Shay, Israel, und ich haben ausgemacht, dass wir in den nächsten Tagen nochmal zum Multi Plaza fahren – shoppen!
Als wir schließlich wieder auf dem Campus waren – ich war eben wirklich schon dabei „zu Hause“ zu schreiben – habe ich erneut versucht ins Internet zu kommen, aber ich hatte keine Chance.
Ich war wirklich wütend für einen Augenblick. Aber was bringt das? Leider nichts. Darum habe ich mich hingesetzt mit ein par Leuten gesprochen und Briefe geschrieben.
Mittwoch Morgen: Kein Internet. Wir sind um 8 Uhr zu einem Ausflug nach San José aufgebrochen.
Ich hatte wirklich Glück mit meiner Gruppe, weil sie erstens ziemlich lustig war und wir als guide Nelson hatten, ein second-year aus Costa Rica, der wirklich verrückt ist, aber auf eine lustige Art. Man kann wahnsinnig viel Blödsinn mit ihm machen.
So kam es, dass unser San José-Trip zu neunt der wohl coolste war von allen.
Wir haben viel Zeit damit verbracht Toiletten zu finden, die sich benutzen ließen, wobei wir schließlich in einer Bank gelandet sind. Einige sind auf Klo gegangen und der Rest hat sich einfach in so einen Raum dort gesetzt, in dem lauter Leute gearbeitet haben und hat Fernseh geguckt. Außerdem waren wir Eis-essen und bei sowas, was so ähnlich wie KFC ist... Es war alles wirklich lustig.
Jedoch: Wider zurück auf dem Campus: Kein Internet.
Es ist wirklich zum verrückt werden. Zwei Tage lang war NIRGENDWO auf dem Campus Internet zu kriegen!
Jetzt sitze ich bei den Lehrerzimmern, weil es hier Internet gibt. Ich konnte mein Glück nicht fassen, als ich das rausgefunden habe. Hier sammeln sich jetzt des öfteren kleine Grüppchen, die ins Internet müssen.
Alles in allem war es also abwechselnd wirklich ätzend und wirklich cool. Ich glaube das ist ein Teil von UWC – dieses Wechselbad der Gefühle.
Liebste Grüße
Lauri
Ja,ja, die Liebe; das Wechselbad der Gefühle ist nicht ein Teil von UWC - woanders würde es dir genauso gehen - es ist der Schmerz der Trennung.
AntwortenLöschenHabt ihr eigentlich auch mal Unterricht?
Liebe Laura,
AntwortenLöschensobald dein internet geht kümmre dich bitte um die nächsten Flüge! Oder sage mir Bescheid, wenn ich was für dich buchen soll.
Liebe Grüße von Mutti und Carla