Es ist strahlender Sonnenschein, es riecht nach frisch gemähtem Gras, ich habe leichten Sonnenbrand. Ich schlender zur Cafeteria, betrete sie und:
Ein Plastiktannenbaum - mit Schleifchen - steht da, drei Scheingeschenke liegen darunter, es wirkt irgendwie halbherzig.
Das ist wohl eine der komischsten Sachen, die ich hier erlebt habe in der ganzen bisherigen Adventszeit. Der Christbaum steht dort übrigens schon seit über zwei Wochen. Es gibt hier weder Schnee noch Tannenbäume, aber die Costa Ricaner scheinen das wieder gut machen zu wollen, in dem sie so früh wie nur möglich und so kitschig wie nur möglich anfangen alles zu schmücken und sie sind gut darin...
Morgen um diese Zeit sitze ich schon im Flieger - mit ner Menge anderer UWCCR-Schüler, die den gleichen Flug wie ich nehmen, hurra!
Diese letzten zwei Wochen und besonders diese letzte Woche hier waren so unglaublich voll, verwirrend, anstrengend, ermüdent und wundervoll, dass ich nicht hier erklären kann, wieso sie so waren, ihr müsst das irgendwann mal mündlich hören.
Heute und gestern, an den letzten beiden Schultagen, hatte/habe ich nochmal so richtig schön viel Arbeit, zwei Tests und zwei Präsentationen. Natürlich ist bei uns allen die Motivation was für die Schule zu machen so ziemlich gleich null, aber bisher hab ich es ganz gut gemeistert, denke ich.
Das Gefühl, das ich heute habe, wo ich doch Morgen früh um 4 zum Flughafen fahre und die ganze Nacht nicht schlafen werde, ist so verwirrend, aber schön, dass ich nicht weiß, ob ihr das nachvollziehen könnt. Ihr könnt es euch aber ungefähr so vorstellen: Erinnert ihr euch noch, wie es war als ihr so ungefähr 6/7 Jahre alt wart und Weihnachten kurz vor der Tür stand? Das wohlig-schmerzliche Freude-Gefül, dass dann im Bauch entstand und einen rastlos machte? Man fühlt sich, als müsse man gleich platzen vor zu viel freudiger Energie. So ist das Gefühl, nur noch ungefähr zweimal stärker und es kommt Wehmut mit dazu, weil man diesen wundervollen, sonnigen Ort, an dem man die letzten 3,5 Monate verbracht hat 4 Wochen lang nicht wiedersehen soll.
Eigentlich kommt noch ne Menge mehr dazu: Das Packen, die Schule so kurz befor man wegfliegt noch, der Reisepass ist noch nicht wieder vom Immigration-office zurück, das Hoffen, dass man inzwischen ein Visa hat, das Verabschieden von anderen, das Aufräumen, die Ausgelassenheit, das letzte gemeinsame Frühstück, die letzte gemeinsame Feier... Sicher "der/die/das letzte" bezieht sich hier immer nur auf vier Wochen, aber so kurz diese 3,5 Monate mir hier erschienen, so lang - unendlich lang - scheinen jetzt diese 4 Wochen.
Ich kann es nicht erwarten euch wiederzusehen!
Bis Sonntag!
Eure
Lauri
“UWC macht Bildung zu einer Kraft, die Menschen, Nationen und Kulturen im Streben nach Frieden und einer nachhaltigen Zukunft verbindet.” Das UWC Mission Statement
Freitag, 10. Dezember 2010
Dienstag, 30. November 2010
Über den Wolken
Heyho,
gruselig, wir sind im Endspurt. Nicht einmal volle zwei Wochen sind noch übrig, bis ich mal wieder zu Hause vorbeischau.
Wie nett, dass sich Barbara (Bio-Lehrerin) und Juan-Diego (Mathe-Lehrer) doch tatsächlich überlegt haben, am Donnerstag, bevor ich am Samstag morgen davon fliege, noch in beiden Fächern einen Test zu schreiben.
Aber da es ansonsten zur Zeit alles ganz ruhig ist (naja, so ruhig wie es auf nem UWC eben sein kann) komm ich damit klar.
Letzte Woche war African Week. Das war ziemlich cool. Besonders das Essen war der Wahnsinn... Sooooooooo gut.
Außerdem hatten wir ein Tutor-Group-outing am Samstag - GoKart! Und nächstens Samstag gleich noch eins: Chillen, Essen, Shoppen, Kino. Herrlich.
Am Sonntag habe ich das beste Eis meines Lebens gegessen. Ein costa-ricanischer Freund von Jessica (er hat sie und ihre Mutter hier am Anfang des Schuljahres rumgeführt, also in Santa Ana und Umgebung) hat uns ne super tolle winzige Eisdiele in einer Nachbarstadt gezeigt. Das Eis sah zwar erstmal etwas ungewohnt aus, mehr wie Wassereis, hat aber absolut fantastisch geschmeckt. Danach sind wir zum Flughafen gefahren und haben Flugzeugen beim Starten und Landen zugesehen. Ein wunderbar komisches Gefühl, wenn man selber schon bald wieder im Flieger zur Heimat sitzt.
Es war ziemlich interessant, dass am Flughafen ne Menge Leute waren, die einfach nur kommen, um die Flugzeuge wie wir starten und landen zu sehen als eine Art Attraktion.
Alexandro hat uns erklärt, dass das daher kommt, dass die meisten dieser Leute einfach nie reisen. Und wenn ich hier nie schreibe, dann tue ich das ganz bewusst. Sie kommen kaum mal aus der eigenen kleinen Nachbarschaft raus. Wenn man dann Flugzeuge sieht, kann man von fernen Ländern träumen...
Nur noch 11 Tage.
Liebe Grüße
Lauri
gruselig, wir sind im Endspurt. Nicht einmal volle zwei Wochen sind noch übrig, bis ich mal wieder zu Hause vorbeischau.
Wie nett, dass sich Barbara (Bio-Lehrerin) und Juan-Diego (Mathe-Lehrer) doch tatsächlich überlegt haben, am Donnerstag, bevor ich am Samstag morgen davon fliege, noch in beiden Fächern einen Test zu schreiben.
Aber da es ansonsten zur Zeit alles ganz ruhig ist (naja, so ruhig wie es auf nem UWC eben sein kann) komm ich damit klar.
Letzte Woche war African Week. Das war ziemlich cool. Besonders das Essen war der Wahnsinn... Sooooooooo gut.
Außerdem hatten wir ein Tutor-Group-outing am Samstag - GoKart! Und nächstens Samstag gleich noch eins: Chillen, Essen, Shoppen, Kino. Herrlich.
Am Sonntag habe ich das beste Eis meines Lebens gegessen. Ein costa-ricanischer Freund von Jessica (er hat sie und ihre Mutter hier am Anfang des Schuljahres rumgeführt, also in Santa Ana und Umgebung) hat uns ne super tolle winzige Eisdiele in einer Nachbarstadt gezeigt. Das Eis sah zwar erstmal etwas ungewohnt aus, mehr wie Wassereis, hat aber absolut fantastisch geschmeckt. Danach sind wir zum Flughafen gefahren und haben Flugzeugen beim Starten und Landen zugesehen. Ein wunderbar komisches Gefühl, wenn man selber schon bald wieder im Flieger zur Heimat sitzt.
Es war ziemlich interessant, dass am Flughafen ne Menge Leute waren, die einfach nur kommen, um die Flugzeuge wie wir starten und landen zu sehen als eine Art Attraktion.
Alexandro hat uns erklärt, dass das daher kommt, dass die meisten dieser Leute einfach nie reisen. Und wenn ich hier nie schreibe, dann tue ich das ganz bewusst. Sie kommen kaum mal aus der eigenen kleinen Nachbarschaft raus. Wenn man dann Flugzeuge sieht, kann man von fernen Ländern träumen...
Nur noch 11 Tage.
Liebe Grüße
Lauri
Montag, 15. November 2010
Hot-springs
Hallöchen,
ja, ich weiß, ich habe lange, lange nichts geschrieben. Dafür habe ich gerade die zwei stressigsten Wochen meiner bisherigen Schulzeit hinter mich gebracht. Und als ich eben mein Hausaufgabenheft aufgeschlagen habe und gesehen habe, dass ich zu morgen doch tatsächlich nur zwei Hausaufgaben aufhabe und kein einziges Examen, da konnte ich es erst gar nicht glauben.
Trimester 1 ist zu Ende. Mama und Papa, ihr bekommt bald meine Zensuren mitgeteilt...
Jetzt ist es zwar immer noch stressig, weil ich unmengen von Meetings habe und Dinge, die ich erledigen möchte, aber wenigstens ist in der Schule nicht mehr so viel los.
In der Zeit, in der ich nicht gechrieben habe, war natürlich einiges los, aber ich werde jetzt nur die drei größten Events zusammenfassen:
1. Eine wahnsinnig gute Party am Ende der Northamerican-/Caribbean-Week (also jetzt schon gute 2 Wochen her). Wir wurden alle mit Farbe bespritzt und hatten ne Art Laser-show im Amateur-kleinformat... Einmalig, fantastisch, aufregend.
2. Noch eine Party. Diesmal: Cahuita Royal, Thema: BONDastic. Cahuita ist eine der Mädchenresidencen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie cool die Mädels die Residence hergemacht haben... Es gab sogar einen seperaten Poker-raum... Und ich muss sagen alle sahen an diesem Abend einfach edel aus! Eben wir James Bonds und seine zahlreichen Bond-girls. Und es gab gutes Essen und Trinken und alle waren glücklich und als es einen ca. viertel-stündigen Strom-Ausfall gab, haben wir einfach gesungen, um weitertanzen zu können. (Das war übrigens das erste Mal, dass ich den Campus in kompletter Dunkelheit gesehen habe. Normalerweise sind immer über Lichter an, alle Wege sind immer beleuchtet. Aus Sicherheitsgründen, damit die Guards alles sehen können und sich niemand auf dem Campus rumtreiben kann, der hier nicht her gehört)
3. Dieser Samstag. Meine Residence hat einen Ausflug zu den Hot-Springs gemacht (ich hatte das mal erwähnt). Es war HERRRRRRRRRRLICH. Wow, einfach einmalig. Es waren verschiedene Becken aus Naturstein mit unterschiedlich heißem Wasser, direkt neben einem herrlich kühlen Fluss und dass ganze MITTEN im Dschungel. Soooooo wundervoll. Du konntest im warmen Wasser liegen und über dir durch die Palmenblätter hindurch den Himmel aufblitzen sehen. Mittags gabs ein wunderbares kaltes Mittagessen, aber ansosten waren wir die ganze Zeit, den ganzen Tag nur im Wasser. Und ich habe ich einem kleinen Wasserfall gesessen. Und wir haben festgestellt, dass wir die tollste Residence, mit dem tollsten Residence-coordinator sind! Und alles sah aus wie unecht, nur dass es echt war. Es war wie in so einem Vergnügungspark, in dem ein Dschungel nachgebildet ist, nur dass man, wenn man genau durch die Bäume und Blätter hindurchgeschaut hat, keine Betonwand sehen konnte, dass das Vogelgezwitscher nicht aus Lautsprechern kam und dass man TATSÄCHLICH aufpassen musste, weil die Wahrscheinlichkeit bestand auf dem Weg durch den Wald Schlangen zu begegnen.
Ich weiß nicht, ob ihr verstehen könnte, wie herrlich es war, wenn ihr selbst nie dagewesen seid, aber es war definitiv eine der entspannendsten Sachen, die ich je gemacht habe.
Nachher gleich habe ich, mit einer Gruppe von anderen europäischen first-years ein Meeting mit Mauricio (unserem Schulleiter). Wir fahren zu ihm nach Hause und Essen mit ihm gemeinsam und reden über alles. Alle first-years machen das, damit er uns genauer kennen lernen kann, oder so...
Ich melde mich
Lauri
ja, ich weiß, ich habe lange, lange nichts geschrieben. Dafür habe ich gerade die zwei stressigsten Wochen meiner bisherigen Schulzeit hinter mich gebracht. Und als ich eben mein Hausaufgabenheft aufgeschlagen habe und gesehen habe, dass ich zu morgen doch tatsächlich nur zwei Hausaufgaben aufhabe und kein einziges Examen, da konnte ich es erst gar nicht glauben.
Trimester 1 ist zu Ende. Mama und Papa, ihr bekommt bald meine Zensuren mitgeteilt...
Jetzt ist es zwar immer noch stressig, weil ich unmengen von Meetings habe und Dinge, die ich erledigen möchte, aber wenigstens ist in der Schule nicht mehr so viel los.
In der Zeit, in der ich nicht gechrieben habe, war natürlich einiges los, aber ich werde jetzt nur die drei größten Events zusammenfassen:
1. Eine wahnsinnig gute Party am Ende der Northamerican-/Caribbean-Week (also jetzt schon gute 2 Wochen her). Wir wurden alle mit Farbe bespritzt und hatten ne Art Laser-show im Amateur-kleinformat... Einmalig, fantastisch, aufregend.
2. Noch eine Party. Diesmal: Cahuita Royal, Thema: BONDastic. Cahuita ist eine der Mädchenresidencen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie cool die Mädels die Residence hergemacht haben... Es gab sogar einen seperaten Poker-raum... Und ich muss sagen alle sahen an diesem Abend einfach edel aus! Eben wir James Bonds und seine zahlreichen Bond-girls. Und es gab gutes Essen und Trinken und alle waren glücklich und als es einen ca. viertel-stündigen Strom-Ausfall gab, haben wir einfach gesungen, um weitertanzen zu können. (Das war übrigens das erste Mal, dass ich den Campus in kompletter Dunkelheit gesehen habe. Normalerweise sind immer über Lichter an, alle Wege sind immer beleuchtet. Aus Sicherheitsgründen, damit die Guards alles sehen können und sich niemand auf dem Campus rumtreiben kann, der hier nicht her gehört)
3. Dieser Samstag. Meine Residence hat einen Ausflug zu den Hot-Springs gemacht (ich hatte das mal erwähnt). Es war HERRRRRRRRRRLICH. Wow, einfach einmalig. Es waren verschiedene Becken aus Naturstein mit unterschiedlich heißem Wasser, direkt neben einem herrlich kühlen Fluss und dass ganze MITTEN im Dschungel. Soooooo wundervoll. Du konntest im warmen Wasser liegen und über dir durch die Palmenblätter hindurch den Himmel aufblitzen sehen. Mittags gabs ein wunderbares kaltes Mittagessen, aber ansosten waren wir die ganze Zeit, den ganzen Tag nur im Wasser. Und ich habe ich einem kleinen Wasserfall gesessen. Und wir haben festgestellt, dass wir die tollste Residence, mit dem tollsten Residence-coordinator sind! Und alles sah aus wie unecht, nur dass es echt war. Es war wie in so einem Vergnügungspark, in dem ein Dschungel nachgebildet ist, nur dass man, wenn man genau durch die Bäume und Blätter hindurchgeschaut hat, keine Betonwand sehen konnte, dass das Vogelgezwitscher nicht aus Lautsprechern kam und dass man TATSÄCHLICH aufpassen musste, weil die Wahrscheinlichkeit bestand auf dem Weg durch den Wald Schlangen zu begegnen.
Ich weiß nicht, ob ihr verstehen könnte, wie herrlich es war, wenn ihr selbst nie dagewesen seid, aber es war definitiv eine der entspannendsten Sachen, die ich je gemacht habe.
Nachher gleich habe ich, mit einer Gruppe von anderen europäischen first-years ein Meeting mit Mauricio (unserem Schulleiter). Wir fahren zu ihm nach Hause und Essen mit ihm gemeinsam und reden über alles. Alle first-years machen das, damit er uns genauer kennen lernen kann, oder so...
Ich melde mich
Lauri
Freitag, 29. Oktober 2010
Diversity Week
Hallo ihr,
ich wollte eigentlich schon am Montag den nächsten Blogeintrag schreiben, aber immer wenn ich Zeit dafür gehabt hätte, bin ich ins Bett gefallen und augenblicklich eingeschlafen.
Also: Die Halloween-Party, die ich erwähnt hatte, war suuuuper! Gute Musik, große Säcke voll Popcorn, große, große Schüsseln voll Cornflakes und Bonbons und wahnsinnig coole Kostüme. Und ich hab Salsa getanzt! Cool, nicht? Nein, ich kann eigentlich kein Salsa tanzen, aber Felix (Kenya) hat mich geschnappt und keine ausrede gelten lassen und er ist ein so guter tänzer, dass ich ihm einfach nur folgen musste und irgendwann hab ich mich eingefunden. Das war ziemlich lustig.

Hier links seht ihr zwei der, meiner Meinung nach, besten Kostüme und unten drunter, das bin ich.
Als die Party schließlich um 12 Uhr dem Ende entgegen ging, haben sich wieder ein par Leute im Klassenraum #9 eingefunden und "The Exorcism of Emily Rose" geschaut.
Der Sonntag danach war, glaube ich, auch lustig, aber ich kann mich beim besten Willen nicht mehr dran erinnern, was ich da getrieben hab'.
Der Montag war dafür ne wahninns Erfahrung. Okay. Ich komme morgens ganz normal zu Cafeteria und bin erstmal erschrocken, als ich auf dem Boden, der plötzlich durch eine weiße Linie in zwei ungleich große Teile unterteilt ist, die Schilder "colored" und "white only" sehe.
Ihr werdet wahrscheinlich lachen, wenn ich erzähle, dass ich im ersten Moment dachte, dass sie irgendwas am Wäsche-system geändert haben (die Waschmaschienen sind gegenüber der Cafeteria). Aber als ich in die Cafeteria hineingehe, steht da Sydney (USA), die schwarzen Haare zu einem strengen Dutt zurückgenommen, das blaue T-Shirt in ordentlich in die Hose gesteckt und einen Schlagstock in der Hand.
"Good morning, Miss! How are you today?" sagt sie freundlich und deutet dann auf die Essensausgabe, die dichter beim Eingang ist (wir haben zwei, damit es (besonders beim Mittagessen) schneller geht. Auch hier wieder das Schild "white only" und dann sehe ich, dass auch die ganze Cafeteria durch eine weiße Linie in zwei Teile geteilt ist und die Tische plötzlich auf diese zwei Seiten verteilt sind und nicht mehr überall stehen, sondern in der Mitte Freiraum ist. Ich werde höflich von Celo, Canada, bedient und auch sie erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden. Als ich mich hinsetzte, sehe ich Anognya aus Indien hereinkommen. Sydney fährt sie an, sie solle doch bitte zu ihrer Schlange auf der anderen Seite gehen und nicht die Linie übetreten, ihre Freundlichkeit ist verschwunden.
Alle Wege waren in einen größeren Teil mit den Schildern "white only" und einen kleineren Teil mit den Schildern "colored" unterteilt und selbst in den Klassen saßen die "weißen" vorne und die "farbigen" hinten. Wollte einer meiner "farbigen" Mitschüler die weiße Linie übertreten, so waren gleich mindestens zwei "Sheriffs" (Schüler aus Nord-Amerika und der Karibik) zur Stelle und haben ihn ruppig wieder an "seinen Platz" veriesen und wollte ein "Weißer" die Linie übetreten, so wurde er höflich gebeten doch wieder auf die eigene Seite zu gehen, zu seiner eigenen Sicherheit.
Sicher seid ihr jetzt ziemlich geschockt: Sowas an einem UWC!
Der Grund dafür war aber nicht, dass wir plötzlich alle zu Vollblut-Rassisten geworden sind, sondern die "North-american-Carribean-Diversity-Week". Grund für das alles am Montag war also nur, uns zu zeigen, wie es jahrelang in war (und noch wesentlich schlimmer). Am Abend gab es darüber dann eine über zwei-stündige Diskussion in der Bibliothek, was seeehr interessant war.
Ich für meinen Teil denke, dass das eine wertvolle Erfahrung war für uns alle. Besonders spannend war, dass sich die "Weißen" bald unwohler gefühlt haben als die "Farbigen". Ich hatte den ganzen Tag Schuldgefühle und fand es schwierig...
Natürlich gab es nicht jeden Tag so eine extreme Sache, aber an einem Abend gab es mexikanisches Essen in der Cafeteria und dann haben wir gesungen und eine Piñata geöffnet. Das war wirklich lustig. Als sie schließlich zerbrochen am Boden lag, haben sich alle darauf gestürtzt, um die Süßigkeiten zu ergattern.
An einem Abend haben wir "Milk" angeschaut und dann über Homophobie gesprochen.
Heute Abend gibt es eine Show und morgen ist Carneval.
Achso: Am Mittwoch sind wir mit Clowning das erste Mal wirklich in ein Krankenhaus gegangen. Es ist mehr ein Rehabilitations-Center und die Meisten dort haben etwas mit dem Gehirn, aber es gibt auch eine Art Schule für Kinder auf dem Gelände, für die wir auch clownen sollen, aber die waren leider am Mittwoch nicht da.
Zu Anfang ist mir das Clownen dort sehr schwer gefallen. Wie verhälst du dich, wenn vor dir eine kleine Frau liegt, bei der du nicht entscheiden kannst, ob sie sehr jung oder sehr alt ist und sie ihre Hände und Füße nicht bewegen kann und sich nicht artikulieren kann?
Irgendwie haben wir einfach angefangen rumzualbern, oder auch einfach nur zu zu hören (selbst wenn ich manchmal nichts verstanden habe) und so ermüdigend diese zwei Stunden dort waren, so wundervoll waren sie auch.
Und: Am Mittwoch Abend hat Melody (die gefürchtete Englisch-Lehrerin aus China) uns unsere Einführung ins EE gegeben (Extended Essay). Nur mal zur Erinnerung: Unser endgültiges EE müssen wir nächstes Jahr Ende November einschicken...
Das ist so weit, was hier so passiert ist. Ich habe sicher eine Menge vergessen, weil es so so viel war, aber damit müssen wir alle leben.
Es grüüüßt euch,
Eure
Lauri
ich wollte eigentlich schon am Montag den nächsten Blogeintrag schreiben, aber immer wenn ich Zeit dafür gehabt hätte, bin ich ins Bett gefallen und augenblicklich eingeschlafen.
Also: Die Halloween-Party, die ich erwähnt hatte, war suuuuper! Gute Musik, große Säcke voll Popcorn, große, große Schüsseln voll Cornflakes und Bonbons und wahnsinnig coole Kostüme. Und ich hab Salsa getanzt! Cool, nicht? Nein, ich kann eigentlich kein Salsa tanzen, aber Felix (Kenya) hat mich geschnappt und keine ausrede gelten lassen und er ist ein so guter tänzer, dass ich ihm einfach nur folgen musste und irgendwann hab ich mich eingefunden. Das war ziemlich lustig.

Hier links seht ihr zwei der, meiner Meinung nach, besten Kostüme und unten drunter, das bin ich.
Als die Party schließlich um 12 Uhr dem Ende entgegen ging, haben sich wieder ein par Leute im Klassenraum #9 eingefunden und "The Exorcism of Emily Rose" geschaut.
Der Sonntag danach war, glaube ich, auch lustig, aber ich kann mich beim besten Willen nicht mehr dran erinnern, was ich da getrieben hab'.
Der Montag war dafür ne wahninns Erfahrung. Okay. Ich komme morgens ganz normal zu Cafeteria und bin erstmal erschrocken, als ich auf dem Boden, der plötzlich durch eine weiße Linie in zwei ungleich große Teile unterteilt ist, die Schilder "colored" und "white only" sehe.Ihr werdet wahrscheinlich lachen, wenn ich erzähle, dass ich im ersten Moment dachte, dass sie irgendwas am Wäsche-system geändert haben (die Waschmaschienen sind gegenüber der Cafeteria). Aber als ich in die Cafeteria hineingehe, steht da Sydney (USA), die schwarzen Haare zu einem strengen Dutt zurückgenommen, das blaue T-Shirt in ordentlich in die Hose gesteckt und einen Schlagstock in der Hand.
"Good morning, Miss! How are you today?" sagt sie freundlich und deutet dann auf die Essensausgabe, die dichter beim Eingang ist (wir haben zwei, damit es (besonders beim Mittagessen) schneller geht. Auch hier wieder das Schild "white only" und dann sehe ich, dass auch die ganze Cafeteria durch eine weiße Linie in zwei Teile geteilt ist und die Tische plötzlich auf diese zwei Seiten verteilt sind und nicht mehr überall stehen, sondern in der Mitte Freiraum ist. Ich werde höflich von Celo, Canada, bedient und auch sie erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden. Als ich mich hinsetzte, sehe ich Anognya aus Indien hereinkommen. Sydney fährt sie an, sie solle doch bitte zu ihrer Schlange auf der anderen Seite gehen und nicht die Linie übetreten, ihre Freundlichkeit ist verschwunden.
Alle Wege waren in einen größeren Teil mit den Schildern "white only" und einen kleineren Teil mit den Schildern "colored" unterteilt und selbst in den Klassen saßen die "weißen" vorne und die "farbigen" hinten. Wollte einer meiner "farbigen" Mitschüler die weiße Linie übertreten, so waren gleich mindestens zwei "Sheriffs" (Schüler aus Nord-Amerika und der Karibik) zur Stelle und haben ihn ruppig wieder an "seinen Platz" veriesen und wollte ein "Weißer" die Linie übetreten, so wurde er höflich gebeten doch wieder auf die eigene Seite zu gehen, zu seiner eigenen Sicherheit.
Sicher seid ihr jetzt ziemlich geschockt: Sowas an einem UWC!
Der Grund dafür war aber nicht, dass wir plötzlich alle zu Vollblut-Rassisten geworden sind, sondern die "North-american-Carribean-Diversity-Week". Grund für das alles am Montag war also nur, uns zu zeigen, wie es jahrelang in war (und noch wesentlich schlimmer). Am Abend gab es darüber dann eine über zwei-stündige Diskussion in der Bibliothek, was seeehr interessant war.
Ich für meinen Teil denke, dass das eine wertvolle Erfahrung war für uns alle. Besonders spannend war, dass sich die "Weißen" bald unwohler gefühlt haben als die "Farbigen". Ich hatte den ganzen Tag Schuldgefühle und fand es schwierig...
Natürlich gab es nicht jeden Tag so eine extreme Sache, aber an einem Abend gab es mexikanisches Essen in der Cafeteria und dann haben wir gesungen und eine Piñata geöffnet. Das war wirklich lustig. Als sie schließlich zerbrochen am Boden lag, haben sich alle darauf gestürtzt, um die Süßigkeiten zu ergattern.
An einem Abend haben wir "Milk" angeschaut und dann über Homophobie gesprochen.
Heute Abend gibt es eine Show und morgen ist Carneval.
Achso: Am Mittwoch sind wir mit Clowning das erste Mal wirklich in ein Krankenhaus gegangen. Es ist mehr ein Rehabilitations-Center und die Meisten dort haben etwas mit dem Gehirn, aber es gibt auch eine Art Schule für Kinder auf dem Gelände, für die wir auch clownen sollen, aber die waren leider am Mittwoch nicht da.
Zu Anfang ist mir das Clownen dort sehr schwer gefallen. Wie verhälst du dich, wenn vor dir eine kleine Frau liegt, bei der du nicht entscheiden kannst, ob sie sehr jung oder sehr alt ist und sie ihre Hände und Füße nicht bewegen kann und sich nicht artikulieren kann?
Irgendwie haben wir einfach angefangen rumzualbern, oder auch einfach nur zu zu hören (selbst wenn ich manchmal nichts verstanden habe) und so ermüdigend diese zwei Stunden dort waren, so wundervoll waren sie auch.
Und: Am Mittwoch Abend hat Melody (die gefürchtete Englisch-Lehrerin aus China) uns unsere Einführung ins EE gegeben (Extended Essay). Nur mal zur Erinnerung: Unser endgültiges EE müssen wir nächstes Jahr Ende November einschicken...
Das ist so weit, was hier so passiert ist. Ich habe sicher eine Menge vergessen, weil es so so viel war, aber damit müssen wir alle leben.
Es grüüüßt euch,
Eure
Lauri
Samstag, 23. Oktober 2010
Work, Work, Work
"Chicas, the next 6 weeks gonna be really difficult and stressful"
Wenn einem am Montag der Woche die residence-Coordinatorin soetwas sagt und dann meint, mann sollte doch am Ende dieser sechs Wochen zu den Hotsprings fahren, um den Stress abzubauen, wird man schon etwas nervös...
Und tatsächlich war die letzte Woche schon nicht übel. Unter anderem haben wir an einem Tag ein History Paper 1 geschrieben (aber nur zur Übung, wird aber zensiert). Und ein Mathe-Quiz, das 15% der Trimesternote ausmacht... Wir haben schon vor ca. zwei Wochen das erste geschrieben (Trimesternote in Mathe besteht aus 2 "Quizen", je 15% und einem größeren Test, 70%). In dem letzten hatte ich 13.5 von den möglichen 15%. Mal sehen wie das jetzt war...
Außerdem habe ich mit erschrecken festgestellt, dass ich nächste Woche Spanisch Paper 1 schreibe, verstehendes Lesen, und die Woche drauf Spanisch Paper 2, selber was schreiben und zu sammen machen die beiden 100% meiner Trimesternote in Spanisch aus... Ach man...
Trotzdem hatte ich ne schöne Woche. Ich bin jetzt noch dem Break-Dance-CAS beigetreten und ich bin von meiner Residence in den Student-Council (ist sowas wie die Schülervertretung, nur dass wir nen größeres Budget und mehr Möglichkeiten haben) gewählt worden.
Das mit dem Break-Dance bedeutet, dass ich jetzt Freitags erst zwei Stunden Yoga hab (ihr habt keine Ahnung, wie das schlaucht, ich bin jedes Mal völlig platt) und danach hab ich dann zwei Stunden Break-Dance... Das ist kein übles Programm, aber es macht Spaß.
Gestern Nacht habe ich bis 3 Uhr Morgens mit Mario, Ching-Ching, Ann und Elena (Östereich) Horrrorfilme geschaut, um uns auf die Halloweenparty heute Abend einzustimmen... Das war ziemlich lustig.
Bis ganz baldigst
Lauri
Wenn einem am Montag der Woche die residence-Coordinatorin soetwas sagt und dann meint, mann sollte doch am Ende dieser sechs Wochen zu den Hotsprings fahren, um den Stress abzubauen, wird man schon etwas nervös...
Und tatsächlich war die letzte Woche schon nicht übel. Unter anderem haben wir an einem Tag ein History Paper 1 geschrieben (aber nur zur Übung, wird aber zensiert). Und ein Mathe-Quiz, das 15% der Trimesternote ausmacht... Wir haben schon vor ca. zwei Wochen das erste geschrieben (Trimesternote in Mathe besteht aus 2 "Quizen", je 15% und einem größeren Test, 70%). In dem letzten hatte ich 13.5 von den möglichen 15%. Mal sehen wie das jetzt war...
Außerdem habe ich mit erschrecken festgestellt, dass ich nächste Woche Spanisch Paper 1 schreibe, verstehendes Lesen, und die Woche drauf Spanisch Paper 2, selber was schreiben und zu sammen machen die beiden 100% meiner Trimesternote in Spanisch aus... Ach man...
Trotzdem hatte ich ne schöne Woche. Ich bin jetzt noch dem Break-Dance-CAS beigetreten und ich bin von meiner Residence in den Student-Council (ist sowas wie die Schülervertretung, nur dass wir nen größeres Budget und mehr Möglichkeiten haben) gewählt worden.
Das mit dem Break-Dance bedeutet, dass ich jetzt Freitags erst zwei Stunden Yoga hab (ihr habt keine Ahnung, wie das schlaucht, ich bin jedes Mal völlig platt) und danach hab ich dann zwei Stunden Break-Dance... Das ist kein übles Programm, aber es macht Spaß.
Gestern Nacht habe ich bis 3 Uhr Morgens mit Mario, Ching-Ching, Ann und Elena (Östereich) Horrrorfilme geschaut, um uns auf die Halloweenparty heute Abend einzustimmen... Das war ziemlich lustig.
Bis ganz baldigst
Lauri
Donnerstag, 21. Oktober 2010
Paranormal Activity
Okay, also was ich gleich erzähle, ist am Abend vor dem First-Year-Camp gewesen und wurde noch am selben Abend geschrieben, aber das Internet hat nicht funktioniert und dann war das first-year-camp wichtiger und... Also das ist jedenfalls der Grund, warum meine Posts jetzt nicht chronologisch sind...
Wie auch immer:
Ich habe mit Mario „Paranormal Activity“ geschaut und ich muss sagen, das war seit langem mal wieder ein wirklicher Gruselfilm. Ich sage mit Absicht nicht Horror-Film, weil Horror-Filme meiner Meinung nach heute nur noch sinnloses Abschlachten bedeuten. Aber „Paranormal Activity“ hat es seit langem mal wieder geschafft, mir wirklich Angst einzujagen. Ich meine nicht diese Art von „Angst“, wenn man mit ansieht, wie irgendwelche Leute sterben und man nur darauf wartet, wie der nächste draufgeht. Nein, ich meine echte Angst. Ein Horrorfilm der alten, oder sollte ich sagen „älteren“ Schule.
Meine Nerven lagen wirklich knappe 80 Minuten lang blank.
Eigentlich passiert in dem Film gar nicht viel. Eine Frau und ihr Ehemann fangen an alles was sie tun in ihrem Haus zu filmen, weil sie meinen, dass da irgendwas Paranormales vorgeht, weil Lichter einfach an und ausgehen und so was alles. Das stimmt dann auch tatsächlich und es wird im Laufe des Films schlimmer und schlimmer. Am gruseligsten ist es, wenn die Kamera nachts einfach nur das Bett mit den beiden zeigt und die offene Schlafzimmertür und den Flur, denn dann passieren die meisten Dinge.
Ich war also ohnehin schon völlig zittrig und ängstlich und habe paranoider Weise darauf geachtet, dass kein Teil meines Körpers ungeschützt ohne Decke daliegt (Ich decke mich immer zu, wenn ich Filme gucke, die meisten von euch wissen das sicher), als Mario und ich so darüber geredet haben, dass mein Room-mate nicht schlafen kann, wenn ein Stuhl offen im Zimmer rumsteht, weil sie dann denkt, dass nachts ein Geist kommt, sich drauf setzt und sie anstarrt. Das hat meine absurde Angst selbstverständlich nur noch gesteigert und dann…
Dann ist unser Blick auf das Foto der Frau gefallen, welches an der Wand über Sofias Bett hängt. Ironischer Weise habe ich ihr das vor einigen Tagen erst überlassen.
Das Foto zeigt den Kopf einer Frau in schwarz-weiß. Sie hat eine Art schwarz gemusterten Schleier vorm Gesicht, aber man kann noch ganz genau erkennen, wie sie einen mit weit geöffneten Augen anstarrt. Man mag ihr Gesicht ausdruckslos nennen, aber mir erschien und erscheint es einfach nur böse.
Das schlimmste aber ist, dass diese Frau dich mit ihren Augen immer verfolgt.
Als wir das bemerkt haben war alles zu spät. Wir sind wirklich, ernsthaft vollkommen ausgerastet und konnten nicht länger im Zimmer bleiben. Es ist mir regelrecht peinlich zuzugeben, dass wir den Raum schreiend verlassen haben.
Keiner von uns hat es dann auch über sich gebracht noch einmal zurück zu gehen, um das Foto abzunehmen und es zu beseitigen. Wir mussten jemand anders fragen. Alle waren natürlich ziemlich irritiert, was denn mit dem Bild los sei, aber interessanter Weise schien keiner einen blöden Streich oder sowas zu vermuten, vermutlich haben Mario und ich einfach wirklich extrem verschreckt ausgesehen.
Jedenfalls wurde es schließlich aus meinem Zimmer entfernt, wenn mich das auch noch nicht völlig beruhigte. Selbst danach noch, war ich sehr unruhig in meinem Raum.
Das Foto jedenfalls habe ich, weiß der Hecht warum, im Aufenthaltsraum aufgehängt. Genau so, dass die Frau den ganzen Raum überblicken kann. Selbst wenn man direkt unter ihr steht, ja selbst, wenn man etwas hinter ihr steht (ja, das geht), kann sie dich noch sehen – zumindest nachts – denn sie wird direkt von den Fenstern auf der anderen Seite gespiegelt und ihr starrer, dunkler Blick verfolgt jede deiner Bewegungen.
Inzwischen habe ich mich aber wieder beruhigt... Naja, eigentlich hab ich viel zu viel zu tun, um mir Gedanken um so was zu machen...
Ciao
Lauri
Wie auch immer:
Ich habe mit Mario „Paranormal Activity“ geschaut und ich muss sagen, das war seit langem mal wieder ein wirklicher Gruselfilm. Ich sage mit Absicht nicht Horror-Film, weil Horror-Filme meiner Meinung nach heute nur noch sinnloses Abschlachten bedeuten. Aber „Paranormal Activity“ hat es seit langem mal wieder geschafft, mir wirklich Angst einzujagen. Ich meine nicht diese Art von „Angst“, wenn man mit ansieht, wie irgendwelche Leute sterben und man nur darauf wartet, wie der nächste draufgeht. Nein, ich meine echte Angst. Ein Horrorfilm der alten, oder sollte ich sagen „älteren“ Schule.
Meine Nerven lagen wirklich knappe 80 Minuten lang blank.
Eigentlich passiert in dem Film gar nicht viel. Eine Frau und ihr Ehemann fangen an alles was sie tun in ihrem Haus zu filmen, weil sie meinen, dass da irgendwas Paranormales vorgeht, weil Lichter einfach an und ausgehen und so was alles. Das stimmt dann auch tatsächlich und es wird im Laufe des Films schlimmer und schlimmer. Am gruseligsten ist es, wenn die Kamera nachts einfach nur das Bett mit den beiden zeigt und die offene Schlafzimmertür und den Flur, denn dann passieren die meisten Dinge.
Ich war also ohnehin schon völlig zittrig und ängstlich und habe paranoider Weise darauf geachtet, dass kein Teil meines Körpers ungeschützt ohne Decke daliegt (Ich decke mich immer zu, wenn ich Filme gucke, die meisten von euch wissen das sicher), als Mario und ich so darüber geredet haben, dass mein Room-mate nicht schlafen kann, wenn ein Stuhl offen im Zimmer rumsteht, weil sie dann denkt, dass nachts ein Geist kommt, sich drauf setzt und sie anstarrt. Das hat meine absurde Angst selbstverständlich nur noch gesteigert und dann…
Dann ist unser Blick auf das Foto der Frau gefallen, welches an der Wand über Sofias Bett hängt. Ironischer Weise habe ich ihr das vor einigen Tagen erst überlassen.
Das Foto zeigt den Kopf einer Frau in schwarz-weiß. Sie hat eine Art schwarz gemusterten Schleier vorm Gesicht, aber man kann noch ganz genau erkennen, wie sie einen mit weit geöffneten Augen anstarrt. Man mag ihr Gesicht ausdruckslos nennen, aber mir erschien und erscheint es einfach nur böse.
Das schlimmste aber ist, dass diese Frau dich mit ihren Augen immer verfolgt.
Als wir das bemerkt haben war alles zu spät. Wir sind wirklich, ernsthaft vollkommen ausgerastet und konnten nicht länger im Zimmer bleiben. Es ist mir regelrecht peinlich zuzugeben, dass wir den Raum schreiend verlassen haben.
Keiner von uns hat es dann auch über sich gebracht noch einmal zurück zu gehen, um das Foto abzunehmen und es zu beseitigen. Wir mussten jemand anders fragen. Alle waren natürlich ziemlich irritiert, was denn mit dem Bild los sei, aber interessanter Weise schien keiner einen blöden Streich oder sowas zu vermuten, vermutlich haben Mario und ich einfach wirklich extrem verschreckt ausgesehen.
Jedenfalls wurde es schließlich aus meinem Zimmer entfernt, wenn mich das auch noch nicht völlig beruhigte. Selbst danach noch, war ich sehr unruhig in meinem Raum.
Das Foto jedenfalls habe ich, weiß der Hecht warum, im Aufenthaltsraum aufgehängt. Genau so, dass die Frau den ganzen Raum überblicken kann. Selbst wenn man direkt unter ihr steht, ja selbst, wenn man etwas hinter ihr steht (ja, das geht), kann sie dich noch sehen – zumindest nachts – denn sie wird direkt von den Fenstern auf der anderen Seite gespiegelt und ihr starrer, dunkler Blick verfolgt jede deiner Bewegungen.
Inzwischen habe ich mich aber wieder beruhigt... Naja, eigentlich hab ich viel zu viel zu tun, um mir Gedanken um so was zu machen...
Ciao
Lauri
Sonntag, 17. Oktober 2010
Baptiste Church
Hey mein Lieben,
heute war ich in der Kirche. Es war suuuuper. Ich denke ich werde da jetzt jeden Sonntag hingehen, auch wenn wir jedes Mal mit dem Bus fahren müssen. Es ist die Baptiste Church of San José und darum ist das alles sehr modern. Die Kirche ist hell und warm (aber nicht zu warm) und als Musik gibt es E-Gitarren, Akkustik-Gitarren, Schlagzeug, Piano, Keyboard und Sängerinnen. Das heißt, eine siebenköpfige Gruppe von 12 bis 18-Jährigen hat für Musik gesorgt.
Die Lieder waren alle sehr modern und wirklich schön und der Pastor sehr jung und was er gesagt hat, war logisch.
Hinterher gab es noch ein Essen für die UWC-Schüler und die University Peace-Studenten. Wow, das Essen war einfach genial und ich glaube ich habe zum ersten Mal Hühnchen gegessen, dass richtig super geschmeckt hat... Und der Nachtisch erst.... Oh man, der Wahnsinn.
Und im Vergleich zu unserem Cantienen-Essen natürlich umso besser.
Wir haben uns alle vorgestellt und mit dem Pastor und den ganzen Leuten, die da arbeiten gesprochen... Also es war wirklich schön und ich werde sicher öfter hingehen, auch wenn es natürlich nicht jeden Sonntag Essen gibt.
Mama, du musst da unbedingt mal mit mir hin! Ich bin sicher, es würde dir genau so gut gefallen!
Liebe Grüße
Lauri
heute war ich in der Kirche. Es war suuuuper. Ich denke ich werde da jetzt jeden Sonntag hingehen, auch wenn wir jedes Mal mit dem Bus fahren müssen. Es ist die Baptiste Church of San José und darum ist das alles sehr modern. Die Kirche ist hell und warm (aber nicht zu warm) und als Musik gibt es E-Gitarren, Akkustik-Gitarren, Schlagzeug, Piano, Keyboard und Sängerinnen. Das heißt, eine siebenköpfige Gruppe von 12 bis 18-Jährigen hat für Musik gesorgt.
Die Lieder waren alle sehr modern und wirklich schön und der Pastor sehr jung und was er gesagt hat, war logisch.
Hinterher gab es noch ein Essen für die UWC-Schüler und die University Peace-Studenten. Wow, das Essen war einfach genial und ich glaube ich habe zum ersten Mal Hühnchen gegessen, dass richtig super geschmeckt hat... Und der Nachtisch erst.... Oh man, der Wahnsinn.
Und im Vergleich zu unserem Cantienen-Essen natürlich umso besser.
Wir haben uns alle vorgestellt und mit dem Pastor und den ganzen Leuten, die da arbeiten gesprochen... Also es war wirklich schön und ich werde sicher öfter hingehen, auch wenn es natürlich nicht jeden Sonntag Essen gibt.
Mama, du musst da unbedingt mal mit mir hin! Ich bin sicher, es würde dir genau so gut gefallen!
Liebe Grüße
Lauri
Freitag, 15. Oktober 2010
"I feel like a refugee"
Wenn du dich plötzlich ganz oben auf einem Berg, mitten im Dschungel wieder findest, den gesamten Körper mit einer zentimeterdicken Schlammschicht bedeckt, in so dichtem Nebel, dass du kaum drei Meter weit sehen kannst und du allein bist, bis auf eine Gruppe von 8 Leuten, die alle genauso hilflos, schlammbedeckt und durchgefroren sind wie du und von denen einer blind ist, einer die Hände verbunden hat und einer nicht sprechen darf, dann kommen dir plötzlich komische Gedanken.
Selbstverständlich wird einem die Absurdität dieser Situation erst dann bewusst, wenn man sich bereits mitten drin befindet – und dann ist es grausig lustig.
Lucy puhlt sich Schlamm aus dem Ausschnitt, Dee versucht sich verständlich zu machen und am Gespräch zu beteiligen ohne zu sprechen (ziemlich erfolgreich), ich führe Wies und rufe: „Ooooh, look, look, guys: these huge black-white butterflys! They are beautiful and they’re dancing tango! Do you see them? Do you see them?“ dabei vergessend, dass Wies die Augen verbunden hat und somit die wundervollen und wirklich riesigen Schmetterlinge nicht sehen kann und Camill beginnt Wies‘ völlig schlammigen Haare zu flechten, sodass sie sie garantiert nicht mehr entwirren kann.
Könnt ihr euch vorstellen, wie man sich in dieser Situation fühlt??
Das Problem ist: Nein, könnt ihr vermutlich nicht.
Es fällt mir zunehmend schwerer, meine unwahrscheinlichen Erfahrungen und Erlebnisse hier so in Worte zu fassen, dass ihr ihre Genialität, ihre Absurdität, ihr Wundervoll-sein und manchmal ihre Traurigkeit oder Blödikeit versteht.
Trotzdem versuche ich es, aber bitte stellt euch vor, dass alles was ihr lest noch dreimal so intense ist (verdammt, was ist das deutsche Wort dafür???)
Also: Natürlich sind wir einen langen Weg gegangen, bis wir uns schließlich dort oben mitten in der Wildnis wiederfanden. Völlig mit Schlamm bedeckt, der, nebenbei gesagt, wie sau stank.
Alles begann damit, dass wir zum alljährlichen legendären First-Year-Camp aufgebrochen sind. Das Wort „legendär“ ist bewusst gewählt. Im Vorfeld haben uns unsere second-years erzählt, dass diese zwei Tage eine der wichtigsten und tollsten Erfahrungen in ihrem ersten Jahr hier waren. So richtig geglaubt hat ihnen jedoch niemand, aber jetzt sind wir völlig fertig, weil wir so glücklich über die letzten zwei Tage sind.
Seht ihr was ich meine? Wenn wir unseren eigenen second-years schon nicht glauben, egal wie schillernd die Farben waren, mit denen sie das Camp beschrieben haben, wie sollt ihr dann jemals verstehen, was diese Sache so besonders, so einmalig, so unvergesslich macht?! Wie sollte ich euch Gefühle, die in der Gemeinschaft entstehen, in einer besonderen Gemeinschaft, die wachsen und sich entwickeln, die groß werden und einen einnehmen, beschreiben können?
Es geht nicht. Ich halte mich daher an die Fakten und werde es nur hier und da einmal mit etwas Gefühl stümperhaft würzen.
Wir brachen also auf. Mittwochmorgen, 7 Uhr Abfahrt. Wenn ich geschrieben habe, dass das erste Camp, in dem wir in der zweiten Woche alle zusammen waren, in den Bergen war, dann war dieses Camp jetzt beinahe im Himmel.
Tatsächlich musste der kleine Bus, in dem ich saß, einige Male an den steilen Berghängen halten, weil der Busfahrer die steilen Kurven nicht nehmen konnte.
Es ging schier endlos bergauf, bis wir schließlich in einem – ich muss es sagen – wunderschönen Camp angelangten.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie die Schlafsäle aussahen, das heißt es ist wohl eines der wenigen Dinge, die ihr euch tatsächlich sehr gut vorstellen könnt: ein langer, langer Flur und dann ein Doppelstock neben dem anderen, alle zwei Betten von einer kurzen Wand getrennt.
Das machte aber gar nichts, wegen der Kälte hat sowieso so gut wie niemand alleine im Bett geschlafen und es ist leichter jemanden zu finden, mit dem man ein Bett teilen kann, wenn man nicht unnötig durch viele Wände und Türen getrennt ist.
Wie auch immer, ich sollte mich nicht zu sehr bei den Details aufhalten, damit ihr nicht ewig lesen müsst.
In Kürze: Wir haben viele Spiele gespielt (ja, Spiele, GEMEINSCHAFTSSPIELE, und es war sehr sehr lustig!) und wir haben unsere Gruppen (wir wurden vorher in Gruppen mit je zwei Leadern (second-years) aufgeteilt vorgestellt. Ich hatte sehr Glück mit meiner Gruppe und den beiden Leadern, wir haben unsere Gruppe Sambuca-sinnlosesilbenaneinandergereiht-sushi oder kurz, sambuca indians getauft und uns vorgestellt indem wir eine Zeremonie veranstaltet haben, in der die neuen Stammesmitglieder aufgenommen wurden (wir Fist-year-gruppen-Mitglieder) und die Namen verkündet wurden. Ich war „Squaw Slapped Face“, weil ich eine blaue Hand auf meinem ganzen Gesicht hatte. Fingermalfarbe. Wir hatten unsern Spaß, jaah, auch beim Gestalten der Flagge.
Aber, weil ich, wie so ziemlich jeder, leichten Sonnenbrand habe, weil die Sonne so herrlich geschienen hat, sieht mein Gesicht jetzt aus, als hätte mich irgendwer so heftig geschlagen, dass die Fingerabdrücke davon einfach nicht mehr verschwinden.
Und dann irgendwann kam der Höhepunkt, der langersehnte: Die Rally.
Jede Gruppe bekam eine grobe Karte und musste sich, ohne die second-years auf den Weg machen, von Station zu Station. Aber: Einer Person mussten die ganze Zeit die Augen verbunden sein, einer Person die Hände gefesselt und eine durfte nicht sprechen dir ganze Zeit über. Nur mal damit ihr so eine Vorstellung habt: Die Rally hat mehr als 4 Stunden gedauert.
Wie auch immer, ich werde euch die Stationen nicht alle im einzelnen erklären, das kann ich im Winter machen, wenn ich zu Hause bin und mir nicht die Finger wund tippen muss, um euch alles zu erzählen. Nur so viel: Sie waren alle sehr cool und so ziemlich alle mitten im Dschungel.
Aber auf die letzten drei möchte ich gerne etwas genauer eingehen (eigentlich die letzten vier, aber die eigentliche Letzte Station konnten wir nicht mehr machen, weil es schon stockdunkel war und die Rally abgebrochen wurde (hat alles wesentlich länger gedauert als gedacht, was noch einige andere Unannehmlichkeiten verursachte…).
Nummer 1 dieser letzten drei: Schlammkriechen. Ich meine das wörtlich. Erst mussten wir einen steilen, glitschigen Erdhang raufklettern, nur mit Hilfe einer Wurzel und eines nassen Seils und dann mussten wir uns erst in eine Art Erd-Krater hinablassen und sind direkt in knietiefem Schlamm gelandet. Es hatte seinen Grund, dass wir alle Klamotten anziehen sollten, die wir hinterher wegwerfen könnten: im Schlamm waren Schnüre gespannt, unter denen wir durch kriechen mussten. Ich kann euch versichern, dass die second-years, die diese Station geleitet haben, sicher gestellt haben, dass die Schnüre tief genug waren, damit wir GANZ im Schlamm kriechen mussten. Ich denke, es ist ein Wunder, dass die meisten von uns es geschafft haben, die Köpfe weitgehend unberührt zu lassen, aber auch wirklich nur weitgehend.
Leider existieren von meiner Gruppe keinerlei Fotos, wenn wir Schlammmonster waren.
Aber damit war noch nicht genug: Wir mussten von kaltem Schlamm bedeckt, barfuß weiterlaufen. Mitten durch den Dschungel. Mein Kommentar dazu war: „This would definitely be something for my sister!“
Wir sind schließlich an der Stelle angelangt, mit der ich begonnen habe. Warum wir da rumstehen mussten? Die Gruppe vor uns war noch nicht fertig und, aber schon so weit weg, dass wir sie nicht mehr sehen konnten, auch nicht hören.
Wir mussten warten und es wurde kälter und kälter. Als der zuständige second-year schließlich wieder zurückkam und uns erklärt hat, was die Aufgabe ist, haben wir nicht gerade vor Begeisterung aufgeschrien.
Wir bekamen alle die Augen verbunden, bis auf den Letzen und mussten uns in einer Reihe hintereinander aufstellen, an den Schultern fassen und so einen Parcours durchlaufen, nur durch Druckzeichen an den Schultern vom letzten Mann gelenkt. Nun, ihr könnt euch vielleicht vorstellen wie das ist, mitten im Dschungel und barfuß. Besonders, wenn einer der second-years dir ganz am Anfang ein frisch geschossenes Bild gezeigt hat: Eine riesige schwarz-orange gestreifte Tarantel. Wo sie die gefunden hat? Bei ihrer Station, im Dschungel.
Und was gab man uns als guten Rat ganz am Anfang mit auf den Weg? „Passt auf die Schlangen und Spinnen auf! Ich meine das ernst!“
Wir haben zwar zum Glück mit keinem von beidem nähere Bekanntschaft machen müssen, aber wenn du BLIND durch einen Parcours irrst, barfuß über Stöcke, Blätter, Steine stolperst, durch tiefen Schlamm laufen musst (schon wieder) und schleimige Erd-Treppen runter steigst, denkst du schon darüber nach, auf was genau du da gerade wohl trittst.
Trotzdem muss ich sagen, dass auch diese Station mir sehr gefallen hat. Das einzige Problem war, dass es inzwischen Dunkel und der Nebel auf unglaubliche Weise noch dichter geworden war und wir alle schrecklich froren, weil wir schlamm-nass waren.
Im Grunde wäre da die nächste Station genau das Richtige gewesen: Macht ein Feuer! Leider haben wir versagt und dann wurde das Ganze trauriger Weise auch schon abgebrochen.
Wir haben uns alle wahnsinnig auf die Duschen gefreut: 4 Duschen für alle Mädchen und eiskaltes Wasser.
Wir haben immer zu viert in einer Dusche geduscht. Das gesamte Haus war völlig verschlammt und verdreckt, weil die Duschen ganz am Ende unseres Schlafhauses waren und von den Duschen brauch ich gar nicht erst anfangen.
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so lange und so beständig gefroren habe. Und trotzdem hatten wir noch Spaß.
Als wir endlich mehr oder weniger sauber waren und warme Sachen anhatten, gab’s erst mal Abendessen. Herrlich.
Danach gab es noch ein Lagerfeuer (mit Marshmellows ), zu dem wir alle als lange Kette blind über Stock und Stein geführt wurden und danach eine von uns allen improvisierte „No-talent-show“, die der absolute Wahnsinn war. All die Dinge in diesem Absatz vermag ich jedoch nicht so zu erklären, dass euch begreiflich wird, wir wundervoll sie waren. Darum sind sie nur so kurz und scheinbar lieblos dahin geschrieben.
Irgendwann, nicht vor 12, waren wir dann auch mal in unseren Betten, aber um kurz nach 6 am Morgen ging‘s schon wieder raus: Frühstück und dann das Programm fortsetzen…
Nur so viel dazu: Alle waren müde und trotzdem haben wir noch viele und coole Sachen gemacht.
Dieser Tag war allerdings sehr nebelig. Das heißt, wir befanden uns in den Wolken. Den ganzen Tag. Das war der Hammer und es war irgendwie gruselig und es war sehr kalt.
Am Abend um kurz nach 5 irgendwann haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Weil es so nass war, war es nicht sicher, mit dem Bus runter zu fahren, deswegen sind die Busse ohne uns runtergefahren und wir mussten den ganzen Weg bis zum Fuße des Berges laufen, im Dunkeln, müde und kaputt wie wir waren. Aber selbst das hat noch Spaß gemacht.
Als wir endlich wieder auf dem Campus waren, gab es Abendessen und dann eine Überraschung: Die second-years hatten eine Show für uns vorbereitet (ja, noch eine! Ich weiß, unserer second-years sind super toll :) ). Es war wundervoll, aber danach konnte ich noch, gerade so, weiß der Geier wie, diesen Post schreiben (den ich aber erst am nächsten Tag reinstelle, am Abend) und dann bin ich in einen Toten-Schlaf verfallen, um 11 Uhr 30 Abends.
Ich hatte vor heute auszuschlafen, weil wir heute frei haben, was mir aber nicht viel bringt, weil die Lehrer hier „Ferien“ als „Hausaufgabenzeit“ anzusehen scheinen…
Und ratet mal, wann ich aufgewacht bin!
6 Uhr Morgens. Und ich konnte nicht wieder einschlafen. Ich weiß wirklich nicht, was UWC mit mir angestellt hat...
Egal, ich bin glücklich.
Wir sehen uns – mir fällt gerade ein, dass ich noch ganz viel vergessen habe zu erwähnen über das Camp und alles, lauter tolles Zeug, aber das erzähle ich ein andern mal...
Lauri
Selbstverständlich wird einem die Absurdität dieser Situation erst dann bewusst, wenn man sich bereits mitten drin befindet – und dann ist es grausig lustig.
Lucy puhlt sich Schlamm aus dem Ausschnitt, Dee versucht sich verständlich zu machen und am Gespräch zu beteiligen ohne zu sprechen (ziemlich erfolgreich), ich führe Wies und rufe: „Ooooh, look, look, guys: these huge black-white butterflys! They are beautiful and they’re dancing tango! Do you see them? Do you see them?“ dabei vergessend, dass Wies die Augen verbunden hat und somit die wundervollen und wirklich riesigen Schmetterlinge nicht sehen kann und Camill beginnt Wies‘ völlig schlammigen Haare zu flechten, sodass sie sie garantiert nicht mehr entwirren kann.
Könnt ihr euch vorstellen, wie man sich in dieser Situation fühlt??
Das Problem ist: Nein, könnt ihr vermutlich nicht.
Es fällt mir zunehmend schwerer, meine unwahrscheinlichen Erfahrungen und Erlebnisse hier so in Worte zu fassen, dass ihr ihre Genialität, ihre Absurdität, ihr Wundervoll-sein und manchmal ihre Traurigkeit oder Blödikeit versteht.
Trotzdem versuche ich es, aber bitte stellt euch vor, dass alles was ihr lest noch dreimal so intense ist (verdammt, was ist das deutsche Wort dafür???)
Also: Natürlich sind wir einen langen Weg gegangen, bis wir uns schließlich dort oben mitten in der Wildnis wiederfanden. Völlig mit Schlamm bedeckt, der, nebenbei gesagt, wie sau stank.
Alles begann damit, dass wir zum alljährlichen legendären First-Year-Camp aufgebrochen sind. Das Wort „legendär“ ist bewusst gewählt. Im Vorfeld haben uns unsere second-years erzählt, dass diese zwei Tage eine der wichtigsten und tollsten Erfahrungen in ihrem ersten Jahr hier waren. So richtig geglaubt hat ihnen jedoch niemand, aber jetzt sind wir völlig fertig, weil wir so glücklich über die letzten zwei Tage sind.
Seht ihr was ich meine? Wenn wir unseren eigenen second-years schon nicht glauben, egal wie schillernd die Farben waren, mit denen sie das Camp beschrieben haben, wie sollt ihr dann jemals verstehen, was diese Sache so besonders, so einmalig, so unvergesslich macht?! Wie sollte ich euch Gefühle, die in der Gemeinschaft entstehen, in einer besonderen Gemeinschaft, die wachsen und sich entwickeln, die groß werden und einen einnehmen, beschreiben können?
Es geht nicht. Ich halte mich daher an die Fakten und werde es nur hier und da einmal mit etwas Gefühl stümperhaft würzen.
Wir brachen also auf. Mittwochmorgen, 7 Uhr Abfahrt. Wenn ich geschrieben habe, dass das erste Camp, in dem wir in der zweiten Woche alle zusammen waren, in den Bergen war, dann war dieses Camp jetzt beinahe im Himmel.
Tatsächlich musste der kleine Bus, in dem ich saß, einige Male an den steilen Berghängen halten, weil der Busfahrer die steilen Kurven nicht nehmen konnte.
Es ging schier endlos bergauf, bis wir schließlich in einem – ich muss es sagen – wunderschönen Camp angelangten.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie die Schlafsäle aussahen, das heißt es ist wohl eines der wenigen Dinge, die ihr euch tatsächlich sehr gut vorstellen könnt: ein langer, langer Flur und dann ein Doppelstock neben dem anderen, alle zwei Betten von einer kurzen Wand getrennt.
Das machte aber gar nichts, wegen der Kälte hat sowieso so gut wie niemand alleine im Bett geschlafen und es ist leichter jemanden zu finden, mit dem man ein Bett teilen kann, wenn man nicht unnötig durch viele Wände und Türen getrennt ist.
Wie auch immer, ich sollte mich nicht zu sehr bei den Details aufhalten, damit ihr nicht ewig lesen müsst.
In Kürze: Wir haben viele Spiele gespielt (ja, Spiele, GEMEINSCHAFTSSPIELE, und es war sehr sehr lustig!) und wir haben unsere Gruppen (wir wurden vorher in Gruppen mit je zwei Leadern (second-years) aufgeteilt vorgestellt. Ich hatte sehr Glück mit meiner Gruppe und den beiden Leadern, wir haben unsere Gruppe Sambuca-sinnlosesilbenaneinandergereiht-sushi oder kurz, sambuca indians getauft und uns vorgestellt indem wir eine Zeremonie veranstaltet haben, in der die neuen Stammesmitglieder aufgenommen wurden (wir Fist-year-gruppen-Mitglieder) und die Namen verkündet wurden. Ich war „Squaw Slapped Face“, weil ich eine blaue Hand auf meinem ganzen Gesicht hatte. Fingermalfarbe. Wir hatten unsern Spaß, jaah, auch beim Gestalten der Flagge.
Aber, weil ich, wie so ziemlich jeder, leichten Sonnenbrand habe, weil die Sonne so herrlich geschienen hat, sieht mein Gesicht jetzt aus, als hätte mich irgendwer so heftig geschlagen, dass die Fingerabdrücke davon einfach nicht mehr verschwinden.
Und dann irgendwann kam der Höhepunkt, der langersehnte: Die Rally.
Jede Gruppe bekam eine grobe Karte und musste sich, ohne die second-years auf den Weg machen, von Station zu Station. Aber: Einer Person mussten die ganze Zeit die Augen verbunden sein, einer Person die Hände gefesselt und eine durfte nicht sprechen dir ganze Zeit über. Nur mal damit ihr so eine Vorstellung habt: Die Rally hat mehr als 4 Stunden gedauert.
Wie auch immer, ich werde euch die Stationen nicht alle im einzelnen erklären, das kann ich im Winter machen, wenn ich zu Hause bin und mir nicht die Finger wund tippen muss, um euch alles zu erzählen. Nur so viel: Sie waren alle sehr cool und so ziemlich alle mitten im Dschungel.
Aber auf die letzten drei möchte ich gerne etwas genauer eingehen (eigentlich die letzten vier, aber die eigentliche Letzte Station konnten wir nicht mehr machen, weil es schon stockdunkel war und die Rally abgebrochen wurde (hat alles wesentlich länger gedauert als gedacht, was noch einige andere Unannehmlichkeiten verursachte…).
Nummer 1 dieser letzten drei: Schlammkriechen. Ich meine das wörtlich. Erst mussten wir einen steilen, glitschigen Erdhang raufklettern, nur mit Hilfe einer Wurzel und eines nassen Seils und dann mussten wir uns erst in eine Art Erd-Krater hinablassen und sind direkt in knietiefem Schlamm gelandet. Es hatte seinen Grund, dass wir alle Klamotten anziehen sollten, die wir hinterher wegwerfen könnten: im Schlamm waren Schnüre gespannt, unter denen wir durch kriechen mussten. Ich kann euch versichern, dass die second-years, die diese Station geleitet haben, sicher gestellt haben, dass die Schnüre tief genug waren, damit wir GANZ im Schlamm kriechen mussten. Ich denke, es ist ein Wunder, dass die meisten von uns es geschafft haben, die Köpfe weitgehend unberührt zu lassen, aber auch wirklich nur weitgehend.
Leider existieren von meiner Gruppe keinerlei Fotos, wenn wir Schlammmonster waren.
Aber damit war noch nicht genug: Wir mussten von kaltem Schlamm bedeckt, barfuß weiterlaufen. Mitten durch den Dschungel. Mein Kommentar dazu war: „This would definitely be something for my sister!“
Wir sind schließlich an der Stelle angelangt, mit der ich begonnen habe. Warum wir da rumstehen mussten? Die Gruppe vor uns war noch nicht fertig und, aber schon so weit weg, dass wir sie nicht mehr sehen konnten, auch nicht hören.
Wir mussten warten und es wurde kälter und kälter. Als der zuständige second-year schließlich wieder zurückkam und uns erklärt hat, was die Aufgabe ist, haben wir nicht gerade vor Begeisterung aufgeschrien.
Wir bekamen alle die Augen verbunden, bis auf den Letzen und mussten uns in einer Reihe hintereinander aufstellen, an den Schultern fassen und so einen Parcours durchlaufen, nur durch Druckzeichen an den Schultern vom letzten Mann gelenkt. Nun, ihr könnt euch vielleicht vorstellen wie das ist, mitten im Dschungel und barfuß. Besonders, wenn einer der second-years dir ganz am Anfang ein frisch geschossenes Bild gezeigt hat: Eine riesige schwarz-orange gestreifte Tarantel. Wo sie die gefunden hat? Bei ihrer Station, im Dschungel.
Und was gab man uns als guten Rat ganz am Anfang mit auf den Weg? „Passt auf die Schlangen und Spinnen auf! Ich meine das ernst!“
Wir haben zwar zum Glück mit keinem von beidem nähere Bekanntschaft machen müssen, aber wenn du BLIND durch einen Parcours irrst, barfuß über Stöcke, Blätter, Steine stolperst, durch tiefen Schlamm laufen musst (schon wieder) und schleimige Erd-Treppen runter steigst, denkst du schon darüber nach, auf was genau du da gerade wohl trittst.
Trotzdem muss ich sagen, dass auch diese Station mir sehr gefallen hat. Das einzige Problem war, dass es inzwischen Dunkel und der Nebel auf unglaubliche Weise noch dichter geworden war und wir alle schrecklich froren, weil wir schlamm-nass waren.
Im Grunde wäre da die nächste Station genau das Richtige gewesen: Macht ein Feuer! Leider haben wir versagt und dann wurde das Ganze trauriger Weise auch schon abgebrochen.
Wir haben uns alle wahnsinnig auf die Duschen gefreut: 4 Duschen für alle Mädchen und eiskaltes Wasser.
Wir haben immer zu viert in einer Dusche geduscht. Das gesamte Haus war völlig verschlammt und verdreckt, weil die Duschen ganz am Ende unseres Schlafhauses waren und von den Duschen brauch ich gar nicht erst anfangen.
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so lange und so beständig gefroren habe. Und trotzdem hatten wir noch Spaß.
Als wir endlich mehr oder weniger sauber waren und warme Sachen anhatten, gab’s erst mal Abendessen. Herrlich.
Danach gab es noch ein Lagerfeuer (mit Marshmellows ), zu dem wir alle als lange Kette blind über Stock und Stein geführt wurden und danach eine von uns allen improvisierte „No-talent-show“, die der absolute Wahnsinn war. All die Dinge in diesem Absatz vermag ich jedoch nicht so zu erklären, dass euch begreiflich wird, wir wundervoll sie waren. Darum sind sie nur so kurz und scheinbar lieblos dahin geschrieben.
Irgendwann, nicht vor 12, waren wir dann auch mal in unseren Betten, aber um kurz nach 6 am Morgen ging‘s schon wieder raus: Frühstück und dann das Programm fortsetzen…
Nur so viel dazu: Alle waren müde und trotzdem haben wir noch viele und coole Sachen gemacht.
Dieser Tag war allerdings sehr nebelig. Das heißt, wir befanden uns in den Wolken. Den ganzen Tag. Das war der Hammer und es war irgendwie gruselig und es war sehr kalt.
Am Abend um kurz nach 5 irgendwann haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Weil es so nass war, war es nicht sicher, mit dem Bus runter zu fahren, deswegen sind die Busse ohne uns runtergefahren und wir mussten den ganzen Weg bis zum Fuße des Berges laufen, im Dunkeln, müde und kaputt wie wir waren. Aber selbst das hat noch Spaß gemacht.
Als wir endlich wieder auf dem Campus waren, gab es Abendessen und dann eine Überraschung: Die second-years hatten eine Show für uns vorbereitet (ja, noch eine! Ich weiß, unserer second-years sind super toll :) ). Es war wundervoll, aber danach konnte ich noch, gerade so, weiß der Geier wie, diesen Post schreiben (den ich aber erst am nächsten Tag reinstelle, am Abend) und dann bin ich in einen Toten-Schlaf verfallen, um 11 Uhr 30 Abends.
Ich hatte vor heute auszuschlafen, weil wir heute frei haben, was mir aber nicht viel bringt, weil die Lehrer hier „Ferien“ als „Hausaufgabenzeit“ anzusehen scheinen…
Und ratet mal, wann ich aufgewacht bin!
6 Uhr Morgens. Und ich konnte nicht wieder einschlafen. Ich weiß wirklich nicht, was UWC mit mir angestellt hat...
Egal, ich bin glücklich.
Wir sehen uns – mir fällt gerade ein, dass ich noch ganz viel vergessen habe zu erwähnen über das Camp und alles, lauter tolles Zeug, aber das erzähle ich ein andern mal...
Lauri
Montag, 11. Oktober 2010
Geburtstagstag
Hallo alle, die das hier lesen,
das Wochenende war sehr schön, besonders Samstag. Samstag war Jessicas Geburtstag (das Hong-Kong-girl, ihr erinnert euch sicher). 18 Jahre ist eine große Zahl und darum haben wir, das heißt Jessica, ich, Ann, Ukraine und Wies (gehört nicht so wirklich irgendwo hin, weil ihr Vater für die UN arbeitet und sie ständig von einem Land ins nächste ziehen) den Tag in San José verbracht. Das war super! Und abends gabs ne Party bei Anders, der eigentlich aus Schweden kommt, aber schon lange mit seinen Eltern hier lebt und ein day-student ist. 127 Leute waren da, größtenteils UWCCR-Schüler, bis auf 5 andere, glaub ich.
Das war ziemlich cool. Des erste mal, dass ich in einer dieser Städte in der Stadt war. So was ist das nämlich wo manche Reiche drin wohnen. Eine Stadt in der Stadt selbst. Verrückt.
Sonntag habe ich die meiste Zeit geschlafen und sonst war ich noch auf dem Früchte-Markt und hab ein par Stunden mit Mario philosophiert.
Das war also mein Wochenende...
Sehr viele liebe Grüße
Lauri
das Wochenende war sehr schön, besonders Samstag. Samstag war Jessicas Geburtstag (das Hong-Kong-girl, ihr erinnert euch sicher). 18 Jahre ist eine große Zahl und darum haben wir, das heißt Jessica, ich, Ann, Ukraine und Wies (gehört nicht so wirklich irgendwo hin, weil ihr Vater für die UN arbeitet und sie ständig von einem Land ins nächste ziehen) den Tag in San José verbracht. Das war super! Und abends gabs ne Party bei Anders, der eigentlich aus Schweden kommt, aber schon lange mit seinen Eltern hier lebt und ein day-student ist. 127 Leute waren da, größtenteils UWCCR-Schüler, bis auf 5 andere, glaub ich.
Das war ziemlich cool. Des erste mal, dass ich in einer dieser Städte in der Stadt war. So was ist das nämlich wo manche Reiche drin wohnen. Eine Stadt in der Stadt selbst. Verrückt.
Sonntag habe ich die meiste Zeit geschlafen und sonst war ich noch auf dem Früchte-Markt und hab ein par Stunden mit Mario philosophiert.
Das war also mein Wochenende...
Sehr viele liebe Grüße
Lauri
Freitag, 8. Oktober 2010
Du musst ein Clown sein in dieser Welt
Hallo mein Lieben,
zurzeit ist alles sehr entspannt hier,
Okay, dass dieser erste Paragraph so unvollendet ist, hat natürlich seinen Grund. Ich habe gerade das erste Erdbebeb in meinem Leben erlebt.
Ich hatte diesen ersten halben Satz gerade fertig geschrieben, als plötzlich alles vibrierte, die Fenster klirrten und ich die Vibration sogar in meinem Körper spürte. Das interessante war, dass ich das zu erst gar nicht einzuordnen wusste, ehe Jandi, mit der ich in unserer Küche saß, aufgesprungen ist: "Out! Out! Evereybody get your asses out of here!"
Das Ganze war, laut meiner second-years, recht lang - gut 10 Sekunden.
Manche haben gelacht und fanden es cool, aber ich finde es war einfach nur erschreckend und hat ein beklemmendes Gefühl verbreitet.
Ironisch, irgendwie, dass gerade, wenn ich mich nach 4 Tagen mal wieder daran setze, einen neuen Post zu schreiben, ein Erdbeben daher kommt...
Was ich eigentlich erzählen wollte, ist dass wir am Mittwoch beim clowning alle zusammen zu dem wirklich beliebten second-hand-shop hier in Santa Ana, um unsere Kostüme zu kaufen.
Ich bin einfach verliebt in das was ich mir zusammengesucht habe. Eine große blaue Hose, ein knallrotes Hemd, das ich wohl meistens in die Hose stecken werde, eine sehr kurze hell-violette Weste. Als eine Art Gürtel benutze ich eine dunkelrote Krawatte und um meinen Kopf binde ich ein rotes Tuch, sodass ich eine kleine Schleife ganz oben auf dem Kopf habe. Aber das Beste, das aller aller Beste, worüber ich sehr, sehr froh bin, dass ich das aufgestöbert habe, sind zwei wunder-hässliche Schwimmflügel, die ich über die roooooten Hemdsärmel trage. Uuuuuuh, herrrrrlich....
Sobald ich das anziehe, beginne ich anders zu gehen, mich anders zu bewegen, anders zu sprechen - ich lebe meinen Clown. Das macht wahnsinnig Spaß.
Ich freue mich, meinen Clown weiter auszubilden, einen Namen für ihn zu finden, ihn einzusetzen, um andere Menschen zum lachen zu bringen.
Achso: Zum Thema keinen aktiven Sport machen: Yoga bringt mich definitiv an meine Grenzen. Die Verrenkungen, die wir da zwei Stunden lang machen, sind der wahnsinn... Aber es macht Spaß und hinterher fühle ich mich suuuuper gut. Ich habe auch angefangen jeden Tag 5 bis 15 Minuten zu meditieren. Das hilft sehr, ich habe keinen Stress und fühle mich entspannt, obwohl die Hausaufgaben nicht zu knapp sind.
Nächste Woche Mittwoch und Donnerstag ist das berühmte first-year-camp. Ich bin gespannt...
Ich melde mich und werde euch mal ein par Fotos von meinem Clown zukommen lassen, sobald es welche gibt.
Wir sehen uns!
Lauri
zurzeit ist alles sehr entspannt hier,
Okay, dass dieser erste Paragraph so unvollendet ist, hat natürlich seinen Grund. Ich habe gerade das erste Erdbebeb in meinem Leben erlebt.
Ich hatte diesen ersten halben Satz gerade fertig geschrieben, als plötzlich alles vibrierte, die Fenster klirrten und ich die Vibration sogar in meinem Körper spürte. Das interessante war, dass ich das zu erst gar nicht einzuordnen wusste, ehe Jandi, mit der ich in unserer Küche saß, aufgesprungen ist: "Out! Out! Evereybody get your asses out of here!"
Das Ganze war, laut meiner second-years, recht lang - gut 10 Sekunden.
Manche haben gelacht und fanden es cool, aber ich finde es war einfach nur erschreckend und hat ein beklemmendes Gefühl verbreitet.
Ironisch, irgendwie, dass gerade, wenn ich mich nach 4 Tagen mal wieder daran setze, einen neuen Post zu schreiben, ein Erdbeben daher kommt...
Was ich eigentlich erzählen wollte, ist dass wir am Mittwoch beim clowning alle zusammen zu dem wirklich beliebten second-hand-shop hier in Santa Ana, um unsere Kostüme zu kaufen.
Ich bin einfach verliebt in das was ich mir zusammengesucht habe. Eine große blaue Hose, ein knallrotes Hemd, das ich wohl meistens in die Hose stecken werde, eine sehr kurze hell-violette Weste. Als eine Art Gürtel benutze ich eine dunkelrote Krawatte und um meinen Kopf binde ich ein rotes Tuch, sodass ich eine kleine Schleife ganz oben auf dem Kopf habe. Aber das Beste, das aller aller Beste, worüber ich sehr, sehr froh bin, dass ich das aufgestöbert habe, sind zwei wunder-hässliche Schwimmflügel, die ich über die roooooten Hemdsärmel trage. Uuuuuuh, herrrrrlich....
Sobald ich das anziehe, beginne ich anders zu gehen, mich anders zu bewegen, anders zu sprechen - ich lebe meinen Clown. Das macht wahnsinnig Spaß.
Ich freue mich, meinen Clown weiter auszubilden, einen Namen für ihn zu finden, ihn einzusetzen, um andere Menschen zum lachen zu bringen.
Achso: Zum Thema keinen aktiven Sport machen: Yoga bringt mich definitiv an meine Grenzen. Die Verrenkungen, die wir da zwei Stunden lang machen, sind der wahnsinn... Aber es macht Spaß und hinterher fühle ich mich suuuuper gut. Ich habe auch angefangen jeden Tag 5 bis 15 Minuten zu meditieren. Das hilft sehr, ich habe keinen Stress und fühle mich entspannt, obwohl die Hausaufgaben nicht zu knapp sind.
Nächste Woche Mittwoch und Donnerstag ist das berühmte first-year-camp. Ich bin gespannt...
Ich melde mich und werde euch mal ein par Fotos von meinem Clown zukommen lassen, sobald es welche gibt.
Wir sehen uns!
Lauri
Montag, 4. Oktober 2010
World Animal Day
Hey guys,
heute ist Welt-Tier-Tag!
Immer wieder interessant was es alles für Tage gibt, das wird mir hier erst richtig bewusst...
Ansonsten gibts eigentlich nicht viel zu erzählen, ich mache fleißig meine Arbeiten und lebe mein Leben.
Liebste Grüße
Lauri
heute ist Welt-Tier-Tag!
Immer wieder interessant was es alles für Tage gibt, das wird mir hier erst richtig bewusst...
Ansonsten gibts eigentlich nicht viel zu erzählen, ich mache fleißig meine Arbeiten und lebe mein Leben.
Liebste Grüße
Lauri
Freitag, 1. Oktober 2010
Hände
Hallo an alle, selbst wenn ihr das hier nicht lest!
Ich habe angefangen zu zeichnen. Ich war zwar nie wirklich ein Stern am Künstlerhimmel, aber irgendwas hat mich hier gereizt. Irgendwas hat geschrien: „Laura, Laura, du musst zeichnen, zeichne!“
Und ich, gehorsam, wie mir meine lieben Eltern es gelehrt haben, habe angefangen zu zeichnen.
Ich zeichne Hände.
Ausschließlich Hände – bisher.
Ich zeichne ausgestreckte Hände, zusammengekrümmte Hände, zu Fäusten geballte Hände, entspannte Hände, ich zeichne alles, was man eben so mit Händen anstellen kann.
Ich habe festgestellt, dass das gar nicht mal so schwer ist und es sogar richtig Spaß macht. Vielleicht weckt aber auch jede neue Hand einfach nur einen gewissen Ehrgeiz in mir, dem ich nichts entgegenzusetzen habe.
Ich habe meine Hände (die gezeichneten) wirklich lieb gewonnen. Ich schau sie mir ab und zu an und wann immer mir die Idee für eine neue Hand-Haltung kommt, setze ich mich hin und zeichne. Die meisten Zeichnungen muss ich noch ein zweites Mal anfertigen, weil die erste häufig zu große, unhübsche Fehler hat.
Manchmal ist aber auch meine erste Arbeit besser als meine zweite und erst dann fällt mir auf, dass die erste gar nicht mal so schlecht war.
Nun gut, ich hab euch jetzt wahrscheinlich kräftig verwirrt. Eure Gedanken gehen vermutlich in Richtungen wie: „Warum um Himmels Willen fängt sie jetzt plötzlich an vom Hände-zeichnen zu reden???“
Ich dachte einfach, es ist vielleicht mal ganz interessant was über meine neuen Marotten zu hören…
Ach so: Heute war die Präsidentin von Costa Rica kurz in unserer Schule, wir wurden bisher nicht evakuiert und heute war außerdem „Opposite Gender-Day“ bei uns, was bedeutet, dass die Mädchen sich wie Jungs und die Jungs sich wie Mädchen angezogen haben (seeeehr lustig).
Liebe Grüße aus der Welt, in der Verrückt-Sein normal ist
Eure
Lauri
Ich habe angefangen zu zeichnen. Ich war zwar nie wirklich ein Stern am Künstlerhimmel, aber irgendwas hat mich hier gereizt. Irgendwas hat geschrien: „Laura, Laura, du musst zeichnen, zeichne!“
Und ich, gehorsam, wie mir meine lieben Eltern es gelehrt haben, habe angefangen zu zeichnen.
Ich zeichne Hände.
Ausschließlich Hände – bisher.
Ich zeichne ausgestreckte Hände, zusammengekrümmte Hände, zu Fäusten geballte Hände, entspannte Hände, ich zeichne alles, was man eben so mit Händen anstellen kann.
Ich habe festgestellt, dass das gar nicht mal so schwer ist und es sogar richtig Spaß macht. Vielleicht weckt aber auch jede neue Hand einfach nur einen gewissen Ehrgeiz in mir, dem ich nichts entgegenzusetzen habe.
Ich habe meine Hände (die gezeichneten) wirklich lieb gewonnen. Ich schau sie mir ab und zu an und wann immer mir die Idee für eine neue Hand-Haltung kommt, setze ich mich hin und zeichne. Die meisten Zeichnungen muss ich noch ein zweites Mal anfertigen, weil die erste häufig zu große, unhübsche Fehler hat.
Manchmal ist aber auch meine erste Arbeit besser als meine zweite und erst dann fällt mir auf, dass die erste gar nicht mal so schlecht war.
Nun gut, ich hab euch jetzt wahrscheinlich kräftig verwirrt. Eure Gedanken gehen vermutlich in Richtungen wie: „Warum um Himmels Willen fängt sie jetzt plötzlich an vom Hände-zeichnen zu reden???“
Ich dachte einfach, es ist vielleicht mal ganz interessant was über meine neuen Marotten zu hören…
Ach so: Heute war die Präsidentin von Costa Rica kurz in unserer Schule, wir wurden bisher nicht evakuiert und heute war außerdem „Opposite Gender-Day“ bei uns, was bedeutet, dass die Mädchen sich wie Jungs und die Jungs sich wie Mädchen angezogen haben (seeeehr lustig).
Liebe Grüße aus der Welt, in der Verrückt-Sein normal ist
Eure
Lauri
Donnerstag, 30. September 2010
Be warned but not scared
Hey,
zur Zeit bin ich etwas gestresst, weil wir viel in der Schule zu tun haben, die CAS's dazu gekommen sind, wir irgendwie ständig irgendwelche meetings haben und nun auch noch packen müssen, falls die Schule evakuiert werden muss, weil eventuell eine Flutkatastrophe droht, da es eventuell weiterhin so extrem regnen könnte wie in den letzten Tagen, was bedeuten könnte, dass eventuell Schlamm und Geröll von den Bergen, die Santa Ana umgeben in den Fluss gespült werden, welcher auch direkt an unserer Schule vorbeifließt und somit auch direkt durch Santa Ana, was bedeutet könnte, dass der Fluss verstopft wird und sich anstaut und somit vielleicht hier alles bald unter Wasser steht.
Die Wahrscheinlichkeit ist selbstverständlich gering, aber bis das Rote Kreuz Entwarnung gibt, müssen wir auf alles vorbereitet sein und daher die Taschen schon gepackt haben.
Auf Grund dessen und der ganzen Arbeit, die ich momentan zu erledigen habe, entschuldige ich mich jetzt auf diesem Wege, wenn es mit dem Beantworten eurer Nachrichten etwas länger dauert.
Und wenn ich mich plötzlich nicht mehr melde, heißt das, dass ich in Sicherheit bin.
Also, macht euch keine Sorgen, mit höchster Wahrscheinlichkeit bleibt alles wie es bleibt - mit Ausnahme, dass wir bis zur Entwarnung den Campus nicht verlassen dürfen und wir vielleicht morgen keine Schule haben.
Wir sehen uns
Lauri
zur Zeit bin ich etwas gestresst, weil wir viel in der Schule zu tun haben, die CAS's dazu gekommen sind, wir irgendwie ständig irgendwelche meetings haben und nun auch noch packen müssen, falls die Schule evakuiert werden muss, weil eventuell eine Flutkatastrophe droht, da es eventuell weiterhin so extrem regnen könnte wie in den letzten Tagen, was bedeuten könnte, dass eventuell Schlamm und Geröll von den Bergen, die Santa Ana umgeben in den Fluss gespült werden, welcher auch direkt an unserer Schule vorbeifließt und somit auch direkt durch Santa Ana, was bedeutet könnte, dass der Fluss verstopft wird und sich anstaut und somit vielleicht hier alles bald unter Wasser steht.
Die Wahrscheinlichkeit ist selbstverständlich gering, aber bis das Rote Kreuz Entwarnung gibt, müssen wir auf alles vorbereitet sein und daher die Taschen schon gepackt haben.
Auf Grund dessen und der ganzen Arbeit, die ich momentan zu erledigen habe, entschuldige ich mich jetzt auf diesem Wege, wenn es mit dem Beantworten eurer Nachrichten etwas länger dauert.
Und wenn ich mich plötzlich nicht mehr melde, heißt das, dass ich in Sicherheit bin.
Also, macht euch keine Sorgen, mit höchster Wahrscheinlichkeit bleibt alles wie es bleibt - mit Ausnahme, dass wir bis zur Entwarnung den Campus nicht verlassen dürfen und wir vielleicht morgen keine Schule haben.
Wir sehen uns
Lauri
Mittwoch, 29. September 2010
Random
Hallo meine Lieben,
ersteinmal meine Antwort auf Michaels Kommentar (nein, nich deinen, Papa):
Es ist wirklich lieb, dass du für Opa etwas ausgedruckt hast und alles. Aber mal ehrlich, denkst du wirklich, ich würde meinem Opa keinen Brief schicken??
Der Brief ist schon längst auf dem Weg. Aber es dauert eben ein bisschen, bis Post vom anderen Ende der Welt in Deutschland ankommt.
Sei aber gewiss, dass ich keine meiner Großeltern vergessen habe - und ganz sicher nicht Opa Herrmann!
Nun zu den Ereignissen hier:
Ersteinmal hatte ich jetzt schon zwei meiner CAS's (beide heute): Zuerst clowning. Das war super - wir sind noch nicht wirklich clownen gegangen, sondern haben eine Dokumenation über Patch Adams Arbeit in Afghanistan gesehen und übers Clowning gesprochen. Wir haben gelacht und eine Gruppenumarmung veranstaltet. Es war alles in allem sehr begeisternd.
Der Mindfullness-CAS dirkekt danach war nicht weniger fröhlich, wenn auch wesentlich ruhiger.
Wir haben Yoga gemacht, etwas meditiert und mindfull Kiwi gegessen.
Nach zwei Stunden Mindfullness fühlt man sich einfach wahnsinnig ruhig und gelassen.
Bisher glaube ich, mit meinen CAS's eine sehr gute Wahl getroffen zu haben.
Jetzt ein kleines Beispiel wie die Dinge hier manchmal so laufen:
In der Cafeteria steht seit gestern eine sehr coole Lampe mit einem Zettel, der so viel wie "Wollt ihr auch so eine Lampe basteln? Kommt in den Handcraft-CAS!! Meldet euch einfach bei Bernardo!"
Bernardo ist einer der zuständigen für die CAS's hier bei uns und für all die anderen Veranstaltungen.
Maria (Österreich) und ich gehen zu Bernardo, fragen ihn und sein erster Kommentar ist: "What CAS? I've never heard of a handcraft-CAS...."
Ja, so ist das...
Genauso, wie ich zur Administration bestellt wurde für irgendwas, was mit meinen Papieren nicht in Ordnung sein soll, ich dort dann 20 Minuten nach der zuständigen Person suchen musste und die mir schließlich erzählt hat, dass alles in bester Ordnung ist mit meinen Papieren.
Na gut, was sich noch sagen lässt zum Abschluss:
Mir geht's hier stätig besser und besser.
Allerliebste Grüße
Lauri
ersteinmal meine Antwort auf Michaels Kommentar (nein, nich deinen, Papa):
Es ist wirklich lieb, dass du für Opa etwas ausgedruckt hast und alles. Aber mal ehrlich, denkst du wirklich, ich würde meinem Opa keinen Brief schicken??
Der Brief ist schon längst auf dem Weg. Aber es dauert eben ein bisschen, bis Post vom anderen Ende der Welt in Deutschland ankommt.
Sei aber gewiss, dass ich keine meiner Großeltern vergessen habe - und ganz sicher nicht Opa Herrmann!
Nun zu den Ereignissen hier:
Ersteinmal hatte ich jetzt schon zwei meiner CAS's (beide heute): Zuerst clowning. Das war super - wir sind noch nicht wirklich clownen gegangen, sondern haben eine Dokumenation über Patch Adams Arbeit in Afghanistan gesehen und übers Clowning gesprochen. Wir haben gelacht und eine Gruppenumarmung veranstaltet. Es war alles in allem sehr begeisternd.
Der Mindfullness-CAS dirkekt danach war nicht weniger fröhlich, wenn auch wesentlich ruhiger.
Wir haben Yoga gemacht, etwas meditiert und mindfull Kiwi gegessen.
Nach zwei Stunden Mindfullness fühlt man sich einfach wahnsinnig ruhig und gelassen.
Bisher glaube ich, mit meinen CAS's eine sehr gute Wahl getroffen zu haben.
Jetzt ein kleines Beispiel wie die Dinge hier manchmal so laufen:
In der Cafeteria steht seit gestern eine sehr coole Lampe mit einem Zettel, der so viel wie "Wollt ihr auch so eine Lampe basteln? Kommt in den Handcraft-CAS!! Meldet euch einfach bei Bernardo!"
Bernardo ist einer der zuständigen für die CAS's hier bei uns und für all die anderen Veranstaltungen.
Maria (Österreich) und ich gehen zu Bernardo, fragen ihn und sein erster Kommentar ist: "What CAS? I've never heard of a handcraft-CAS...."
Ja, so ist das...
Genauso, wie ich zur Administration bestellt wurde für irgendwas, was mit meinen Papieren nicht in Ordnung sein soll, ich dort dann 20 Minuten nach der zuständigen Person suchen musste und die mir schließlich erzählt hat, dass alles in bester Ordnung ist mit meinen Papieren.
Na gut, was sich noch sagen lässt zum Abschluss:
Mir geht's hier stätig besser und besser.
Allerliebste Grüße
Lauri
Samstag, 25. September 2010
Wochenende
Hey ihr alle,
Samstag, inzwischen kurz vor 5 p.m. und ich bin seit 7 a.m. auf den Beinen, was im übrigen keine Seltenheit mehr ist.
Ich habe es mir hier angewöhnt selbst dann um 6 oder 7 a.m. aufzustehen, wenn ich eigentlich länger schlafen kann.
Na, Mama, Papa? Was sagt ihr jetzt…?!
Also häufige Abläufe an Wochenend-morgenden:
Erst duschen, dann Frühstück, dann mit Michel schreiben und dann mal sehen was der Tag so bringt. Heute fahr ich vielleicht noch mit einigen Leuten nach San José – chinesisch Essen gehen oder so etwas in der Art.
Ist das nicht schräg? Ich als Deutsche gehe in Costa Rica chinesisch Essen.
Vermutlich ist meine Freude über diesen Umstand pure Kindlichkeit, aber was soll’s. Schließlich bin ich eine der Jüngsten hier. Naja, es gibt noch wesentlich Jüngere, aber wir haben auch ein Mädel, die zwanzig ist – und sie ist ein first-year.
Ich jedenfalls habe noch mein ganzes Leben vor mir!
Gestern Abend war ein relativ typischer UWCCR-Freitagabend-Abend.
Das heißt alle gehen aus und der Campus liegt in gespenstischer Verlassenheit da.
Ich bin mit einigen Leuten in die Bar „Amigos“ gegangen. Es war ziemlich lustig. Um 12 muss man an Frei- und Samstagen wieder auf dem Campus sein, aber um 2 war ich erst im Bett.
Bar „Amigos“ ist übrigens unsere Standard-Bar, aus dem simplen Grund, dass es die einzige für uns zugängliche, nicht vollkommen zwielichtige Bar in Santa Ana ist.
Tja, jetzt wisst ihr auch, was wir treiben, wenn wir in die Freiheit des Wochenendes entlassen werden.
Ich wünsch euch besseres Wetter aus dem sonnigen Costa Rica
Eure
Lauri
Samstag, inzwischen kurz vor 5 p.m. und ich bin seit 7 a.m. auf den Beinen, was im übrigen keine Seltenheit mehr ist.
Ich habe es mir hier angewöhnt selbst dann um 6 oder 7 a.m. aufzustehen, wenn ich eigentlich länger schlafen kann.
Na, Mama, Papa? Was sagt ihr jetzt…?!
Also häufige Abläufe an Wochenend-morgenden:
Erst duschen, dann Frühstück, dann mit Michel schreiben und dann mal sehen was der Tag so bringt. Heute fahr ich vielleicht noch mit einigen Leuten nach San José – chinesisch Essen gehen oder so etwas in der Art.
Ist das nicht schräg? Ich als Deutsche gehe in Costa Rica chinesisch Essen.
Vermutlich ist meine Freude über diesen Umstand pure Kindlichkeit, aber was soll’s. Schließlich bin ich eine der Jüngsten hier. Naja, es gibt noch wesentlich Jüngere, aber wir haben auch ein Mädel, die zwanzig ist – und sie ist ein first-year.
Ich jedenfalls habe noch mein ganzes Leben vor mir!
Gestern Abend war ein relativ typischer UWCCR-Freitagabend-Abend.
Das heißt alle gehen aus und der Campus liegt in gespenstischer Verlassenheit da.
Ich bin mit einigen Leuten in die Bar „Amigos“ gegangen. Es war ziemlich lustig. Um 12 muss man an Frei- und Samstagen wieder auf dem Campus sein, aber um 2 war ich erst im Bett.
Bar „Amigos“ ist übrigens unsere Standard-Bar, aus dem simplen Grund, dass es die einzige für uns zugängliche, nicht vollkommen zwielichtige Bar in Santa Ana ist.
Tja, jetzt wisst ihr auch, was wir treiben, wenn wir in die Freiheit des Wochenendes entlassen werden.
Ich wünsch euch besseres Wetter aus dem sonnigen Costa Rica
Eure
Lauri
Freitag, 24. September 2010
Internationaler Bisexuellen-Tag
Hey Leute, heute…
Gestern war internationaler Bisexuellen-Tag!
Cool, ne?!
Ich wette das wusstet ihr vorher nicht.
Und noch was:
Mario und ich haben zwei A in der Geschichts-Präsentation bekommen :)
Eins für den Inhalt und eins für die Art der Präsentation. Ich muss sagen, dass ich stolz auf uns bin...
Warum es A's sind: Das sind nur effort-grades, das bedeutet, es geht nicht um eine "richtige" Note, sondern darum, wie wir uns engagieren und so weiter...
Tja, trotzdem find ich's gut.
Meinen ersten Englisch-Vortrag habe ich heute auch überstanden... War ebenfalls sehr gut, aber wir haben keine Noten bekommen...
Meine erste Stunde self-taught war sehr entspannt, könnte eines meiner LIeblings-fächer werden - wir haben zwanzig Minuten früher Schluss gemacht, weswegen ich schon um zwanzig vor 11 Schulschluss hatte.
Zu dem Kommentar: Ich habe dieses Semester keinen sehr aktiven SportCAS, weil ich sowieso nebenher schon Sport mache (also ich gehe joggen, oder in die gym) und es deswegen nicht unbedingt nötig ist. Ich würde gerne noch Schwimmen, aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu viele CAS's haben, weil wir uns sonst leicht übernehmen.
Aber nächstes Semstern wählen wir die CAS's neu und dann werde ich vermutlich Schwimmen nehmen.
Besos
Lauri
Gestern war internationaler Bisexuellen-Tag!
Cool, ne?!
Ich wette das wusstet ihr vorher nicht.
Und noch was:
Mario und ich haben zwei A in der Geschichts-Präsentation bekommen :)
Eins für den Inhalt und eins für die Art der Präsentation. Ich muss sagen, dass ich stolz auf uns bin...
Warum es A's sind: Das sind nur effort-grades, das bedeutet, es geht nicht um eine "richtige" Note, sondern darum, wie wir uns engagieren und so weiter...
Tja, trotzdem find ich's gut.
Meinen ersten Englisch-Vortrag habe ich heute auch überstanden... War ebenfalls sehr gut, aber wir haben keine Noten bekommen...
Meine erste Stunde self-taught war sehr entspannt, könnte eines meiner LIeblings-fächer werden - wir haben zwanzig Minuten früher Schluss gemacht, weswegen ich schon um zwanzig vor 11 Schulschluss hatte.
Zu dem Kommentar: Ich habe dieses Semester keinen sehr aktiven SportCAS, weil ich sowieso nebenher schon Sport mache (also ich gehe joggen, oder in die gym) und es deswegen nicht unbedingt nötig ist. Ich würde gerne noch Schwimmen, aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu viele CAS's haben, weil wir uns sonst leicht übernehmen.
Aber nächstes Semstern wählen wir die CAS's neu und dann werde ich vermutlich Schwimmen nehmen.
Besos
Lauri
Donnerstag, 23. September 2010
CAS's and History
Hey ihr daheim (schönes Wort, nicht?),
gestern war der CAS-fair...
Das bedeutet die verschiedenen CAS's von diesem Jahr haben sich auf einer Art Markt vorgestellt.
Tja... Das bedeuete also für uns alle, dass wir zwischen den diesjährigen, noch nie da gewesenen, 48 CAS's wählen durften.
Ihr könnt euch denken, wie schwer das war.
Ich bin jetzt bei meiner ersten Wahl bei Clowning als Service, Mindfullness als Creativity und Yoga als Action hängen geblieben.
Allerdings sind das vermutlich nicht die einzigen CAS's die ich dieses Semster mitmachen werde, ich denke ich mache noch ein oder zwei mehr. Zum Beispiel den Year-Book-CAS...
Achso: Clowning bedeutet, dass wir in Krankenhäuser hier in Costa Rica gehen und Clown für die Kinder dort spielen, um sie aufzuheitern.
Mindfullness sind im Prinzip verschiedene Wege zu meditieren und glücklich zu sein... Klang wirklich interessant... genau das Richtige für mich, denke ich.
Und was Yoga ist wisst ihr ja wohl alle...
Ich hoffe ich kann diese drei CAS's wirklich machen, weil es eine Maximum von Teilnehmern pro CAS gibt....
Aber es gibt noch viele andere super Möglichkeiten.
Was ich noch erzählen wollte (hätte ich jetzt beinahe vergessen):
Heute haben ich meinen ersten Vortrag gehalten: Geschichte über den Treaty of Trianon (einer der Verträge nach dem ersten Weltkrieg).
Ich glaube Dave (mein Geschichts-lehrer) war begeistert von mir und Mario :)
Bis dann
Lauri
gestern war der CAS-fair...
Das bedeutet die verschiedenen CAS's von diesem Jahr haben sich auf einer Art Markt vorgestellt.
Tja... Das bedeuete also für uns alle, dass wir zwischen den diesjährigen, noch nie da gewesenen, 48 CAS's wählen durften.
Ihr könnt euch denken, wie schwer das war.
Ich bin jetzt bei meiner ersten Wahl bei Clowning als Service, Mindfullness als Creativity und Yoga als Action hängen geblieben.
Allerdings sind das vermutlich nicht die einzigen CAS's die ich dieses Semster mitmachen werde, ich denke ich mache noch ein oder zwei mehr. Zum Beispiel den Year-Book-CAS...
Achso: Clowning bedeutet, dass wir in Krankenhäuser hier in Costa Rica gehen und Clown für die Kinder dort spielen, um sie aufzuheitern.
Mindfullness sind im Prinzip verschiedene Wege zu meditieren und glücklich zu sein... Klang wirklich interessant... genau das Richtige für mich, denke ich.
Und was Yoga ist wisst ihr ja wohl alle...
Ich hoffe ich kann diese drei CAS's wirklich machen, weil es eine Maximum von Teilnehmern pro CAS gibt....
Aber es gibt noch viele andere super Möglichkeiten.
Was ich noch erzählen wollte (hätte ich jetzt beinahe vergessen):
Heute haben ich meinen ersten Vortrag gehalten: Geschichte über den Treaty of Trianon (einer der Verträge nach dem ersten Weltkrieg).
Ich glaube Dave (mein Geschichts-lehrer) war begeistert von mir und Mario :)
Bis dann
Lauri
Dienstag, 21. September 2010
PEACE
Hey ihr Dropse!
Heute ist Internationaler Tag des Friedens!!!
Wir hatten ein ziemlich gechilltes community meeting zu diesem Anlass. Der Peace and Conflict Lehrer hat Gitarre gespielt und wir haben gesungen und dann haben einige Kunstschüler eine Art-Performance dargeboten... War irgendwie ziemlich cool.
Komisch eigentlich, dass wir gerade am Peaceday 60 Minuten unseres heutigen Englisch-Unterrichts damit verbracht haben Wii zu spielen - James Bond. Das bedeutet konkret Leute abballern und irgendwas stehlen.
Wir haben das auf ner großen Leinwand gespielt, jeder ist mal dran gekommen (wie sind nur 9 Leute in unserer Englisch-Klasse).
Am Ende mussten wir dann analysieren, wie die Geschichte aufgebaut war und wie man dadurch geleitet wurde und weiter... Mal was ganz anderes.
Tja, Englisch ist hier nicht umsonst mein absolutes Lieblingsfach.
Also, Peace, meine Lieben!!
Nos Vemos
Lauri
Heute ist Internationaler Tag des Friedens!!!
Wir hatten ein ziemlich gechilltes community meeting zu diesem Anlass. Der Peace and Conflict Lehrer hat Gitarre gespielt und wir haben gesungen und dann haben einige Kunstschüler eine Art-Performance dargeboten... War irgendwie ziemlich cool.
Komisch eigentlich, dass wir gerade am Peaceday 60 Minuten unseres heutigen Englisch-Unterrichts damit verbracht haben Wii zu spielen - James Bond. Das bedeutet konkret Leute abballern und irgendwas stehlen.
Wir haben das auf ner großen Leinwand gespielt, jeder ist mal dran gekommen (wie sind nur 9 Leute in unserer Englisch-Klasse).
Am Ende mussten wir dann analysieren, wie die Geschichte aufgebaut war und wie man dadurch geleitet wurde und weiter... Mal was ganz anderes.
Tja, Englisch ist hier nicht umsonst mein absolutes Lieblingsfach.
Also, Peace, meine Lieben!!
Nos Vemos
Lauri
Samstag, 18. September 2010
Michel hat heute Geburtstag!
Hallo an alle!
Michel hat heute Geburstag und darum ist das ein Post zu seinen Ehren!
Wie ich seinen Geburtstag feier?
Naja... leider habe ich die anscheinend schon jetzt legendäre Geburtstagsparty bei ihm zu Hause verpasst (aaah, das wurmt mich...), aber dafür gehe ich heute mit meiner Tutor-Gruppe Paintball spielen.
Das ist ja auch irgendwie ne Art zu feiern...
Ich hab euch alle lieb und ganz besonders meinen Michel
Eure
Lauri
Michel hat heute Geburstag und darum ist das ein Post zu seinen Ehren!
Wie ich seinen Geburtstag feier?
Naja... leider habe ich die anscheinend schon jetzt legendäre Geburtstagsparty bei ihm zu Hause verpasst (aaah, das wurmt mich...), aber dafür gehe ich heute mit meiner Tutor-Gruppe Paintball spielen.
Das ist ja auch irgendwie ne Art zu feiern...
Ich hab euch alle lieb und ganz besonders meinen Michel
Eure
Lauri
Freitag, 17. September 2010
Glücksgeneration
Hey, ihr Lustigen!
Ich scheine in die Generation der Veränderungen und Erneuerungen hineingeboren zu sein. Veränderungen und Erneuerungen im Kleinen.
Wir sind die Versuchskaninchen und gleichzeitig sind wir die Generation, die so ziemlich immer davon profitiert.
Um ein Beispiel aus Deutschland zu nennen: Wir waren der erste Jahrgang an dem der Fächerübergreifende Unterricht und der Blockunterricht am Fridericianum ausprobiert wurde – und es war toll.
Zwei Beispiele hier: Das Essen in der Cafeteria wurde dieses Jahr entschieden verbessert im Vergleich zum letzten Jahr und die Services (Teil des CAS-Programms) werden dieses Jahr deutlich verbessert und erneuert.
Ihr seht also: Ich bin ein Glückskind in eine Glücksgeneration hineingeboren.
Liebste Grüße
Lauri
Ich scheine in die Generation der Veränderungen und Erneuerungen hineingeboren zu sein. Veränderungen und Erneuerungen im Kleinen.
Wir sind die Versuchskaninchen und gleichzeitig sind wir die Generation, die so ziemlich immer davon profitiert.
Um ein Beispiel aus Deutschland zu nennen: Wir waren der erste Jahrgang an dem der Fächerübergreifende Unterricht und der Blockunterricht am Fridericianum ausprobiert wurde – und es war toll.
Zwei Beispiele hier: Das Essen in der Cafeteria wurde dieses Jahr entschieden verbessert im Vergleich zum letzten Jahr und die Services (Teil des CAS-Programms) werden dieses Jahr deutlich verbessert und erneuert.
Ihr seht also: Ich bin ein Glückskind in eine Glücksgeneration hineingeboren.
Liebste Grüße
Lauri
Run - Run!
Kuck kuck ihr alle,
auch heute habe ich eine taufrische kleine Geschichte zu erzählen, die mir meinen Tag deutlich versüßt hat.
Aber wie so häufig fängt alles erstmal so ganz überhaupt nicht süß an....
Um 7 Uhr fängt bei uns der Unterricht an.
Um zwanzig vor 6 hat der Wecker meines Roomies geklingelt. Jeder normale Mensch und ich würde davon aufwachen. Ich bin auch aufgewacht.
Das Meckern von Jandis Wecker klingt nämlich ungefähr so:
"Pip, Pip, Pip.... Piiip, Piiip, Piiip... Piiiiiiiiiiiiiiip, Piiiiiiiiiiiiiiip, Piiiiiiiiiiiiiip .... PIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIP, PIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIP, PIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIP"
Jandi ist nicht aufgewacht.
Irgendwann bin ich leicht genervt aufgestanden und hab ihr den Wecker ans Ohr gehalten bis sie schließlich hochgefahren ist.
"Oh, I'm so sorry, Laura, I'm so sorry!"
"It's okay..."
Ich lag schon wieder im Bett und schlief weiter... Wie auch immer ich dazu fähig war, aber ich war sofort wieder weg - Jandi auch.
Mein Handy klingelte - ich hab es abgewürgt.
Mein Handy klingelte - ich hab es abgewürgt (auch wenn ich mich daran nicht mehr erinnern kann).
Das nächste was mich geweckt hat, war Jandi, hektisch umherwuselnd.
"Wie spät ist es?" Verschlafen wie ich war, dachte ich nicht daran Englisch zu sprechen.
"What?!"
"Wie... What time is it?"
"6.50"
"FUCK"
Ich bin praktisch in meinen Schlafsachen zum Frühstück gerannt, hab in Rekordzeit gegessen und nur Orangensaft getrunken, um mir nicht die Zunge am heißen Kaffee zu verbrennen.
Dann, um ca. fünf vor 7, beschloss ich, mich doch noch umzuziehen. Zurückgerannt, umgezogen, auf dem Weg zum Klassenraum gemacht - rennend.
Mein Englisch-Klassenraum liegt am anderen Ende des Campus...
Auf halben Weg habe ich irgendwen gefragt wie spät es ist: "7 o'clock I think..."
Ich begann erneut zu rennen.
Was ich die ganze Zeit vor mich hinstammelte und weswegen mich diese Person - ich weiß nicht mehr wer es war - so irritiert anstarrte, war:
"I'm never late, I'm never late and not - to - English!"
Als ich schließlich außer Atem in den Klassenraum gestürmt kam... war ich die erste.
Es war eine Minute vor 7, Lindsay, meine Englisch-Lehrerin, lächelte mich an: "Good Morning... We may not hav class today. We'll see how much are coming but I think most of them have a Spanish-project..."
Na, toll...
5 Miuten später stand es fest, wir waren 4 von eigentlich 9 Schülern... Kein Englich-Unterricht heute.
Gerade als wir dabei waren zu packen und den Unterrichtsraum zu verlassen, kam noch ein Mädchen reingestolpert - außer Atem.
Lindsays Reaktion war: "We don't have class today! Run, run!"
Und wir rannten.
So hab ich also jetzt doch noch einen entspannten Morgen... Wer hätte das gedacht?
Wir sehen uns
Lauri
auch heute habe ich eine taufrische kleine Geschichte zu erzählen, die mir meinen Tag deutlich versüßt hat.
Aber wie so häufig fängt alles erstmal so ganz überhaupt nicht süß an....
Um 7 Uhr fängt bei uns der Unterricht an.
Um zwanzig vor 6 hat der Wecker meines Roomies geklingelt. Jeder normale Mensch und ich würde davon aufwachen. Ich bin auch aufgewacht.
Das Meckern von Jandis Wecker klingt nämlich ungefähr so:
"Pip, Pip, Pip.... Piiip, Piiip, Piiip... Piiiiiiiiiiiiiiip, Piiiiiiiiiiiiiiip, Piiiiiiiiiiiiiip .... PIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIP, PIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIP, PIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIP"
Jandi ist nicht aufgewacht.
Irgendwann bin ich leicht genervt aufgestanden und hab ihr den Wecker ans Ohr gehalten bis sie schließlich hochgefahren ist.
"Oh, I'm so sorry, Laura, I'm so sorry!"
"It's okay..."
Ich lag schon wieder im Bett und schlief weiter... Wie auch immer ich dazu fähig war, aber ich war sofort wieder weg - Jandi auch.
Mein Handy klingelte - ich hab es abgewürgt.
Mein Handy klingelte - ich hab es abgewürgt (auch wenn ich mich daran nicht mehr erinnern kann).
Das nächste was mich geweckt hat, war Jandi, hektisch umherwuselnd.
"Wie spät ist es?" Verschlafen wie ich war, dachte ich nicht daran Englisch zu sprechen.
"What?!"
"Wie... What time is it?"
"6.50"
"FUCK"
Ich bin praktisch in meinen Schlafsachen zum Frühstück gerannt, hab in Rekordzeit gegessen und nur Orangensaft getrunken, um mir nicht die Zunge am heißen Kaffee zu verbrennen.
Dann, um ca. fünf vor 7, beschloss ich, mich doch noch umzuziehen. Zurückgerannt, umgezogen, auf dem Weg zum Klassenraum gemacht - rennend.
Mein Englisch-Klassenraum liegt am anderen Ende des Campus...
Auf halben Weg habe ich irgendwen gefragt wie spät es ist: "7 o'clock I think..."
Ich begann erneut zu rennen.
Was ich die ganze Zeit vor mich hinstammelte und weswegen mich diese Person - ich weiß nicht mehr wer es war - so irritiert anstarrte, war:
"I'm never late, I'm never late and not - to - English!"
Als ich schließlich außer Atem in den Klassenraum gestürmt kam... war ich die erste.
Es war eine Minute vor 7, Lindsay, meine Englisch-Lehrerin, lächelte mich an: "Good Morning... We may not hav class today. We'll see how much are coming but I think most of them have a Spanish-project..."
Na, toll...
5 Miuten später stand es fest, wir waren 4 von eigentlich 9 Schülern... Kein Englich-Unterricht heute.
Gerade als wir dabei waren zu packen und den Unterrichtsraum zu verlassen, kam noch ein Mädchen reingestolpert - außer Atem.
Lindsays Reaktion war: "We don't have class today! Run, run!"
Und wir rannten.
So hab ich also jetzt doch noch einen entspannten Morgen... Wer hätte das gedacht?
Wir sehen uns
Lauri
Donnerstag, 16. September 2010
Independence Day
Hallo mein ganzen lieben Leser, zur Zeit scheint sich hier einfach alles einzuspielen. Die Schule wir langsam normal für uns alle - auch wenn wir erst in unserer zweiten Schulwoche sind - und unsere Unternehmungen an den Nachmittagen, zum Beispiel Besorgungen in Santa Ana machen, werden mehr und mehr normal für uns.
Gestern war die Independence Day-Parade in Santa Ana. Unsere Schule nimmt daran traditionell teil... Es war schrecklich heiß und so ziemlich alle nicht von Natur aus Dunkel-Häutigen unter uns haben sich verbrannt.
Mein Schultern sind etwas rot, aber es tut nicht weh...
Tja, da es also nichts super-besonderes ansonsten zu erzählen gibt, werde ich diesen Post mit einer kleinen "Anekdote" beenden.
Wir haben auf dem Campus relativ viele Kinder. Kinder von Lehrern, Residence-Coordiantoren und so weiter, die auf dem Campus leben. Wir nennen sie UWC-Kinder.

Eines davon ist Hannah. (Hier links sind jedoch nicht Anna sondern ihr Bruder, Robyn und der kleine, suuuuper-süße Janne) Hannah ist das Kind einer sehr guten, jedoch gefürchteten Englisch-Lehrerin, namens Melody. Sie kommt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und hat dieses Aussehen an ihre Tochter weitergegeben.
Anna ist ungefähr 4 Jahre alt und manche finden sie gruselig, weil sie viel über Tod spricht. Ich glaube, sie ist sehr intelligent, wenn auch etwas... unheimlich.
Wie auch immer.
Ich war vor einer Weile nichts ahnend auf dem Weg zu meiner Residence, als plötzlich Hannah neben mir auftauchte und mich folgendes gefragt hat:
"How can your head be so small?!"
"Wie kann dein Kopf nur so klein sein?!"
Kinder, unnachahmlich schmeichelhaft.
Liebste Grüße
Lauri
Freitag, 10. September 2010
IB
Hey ihr Lieben,
in meinem letzten Post habe ich versprochen, dass ich diesmal etwas über die Schule berichte und ich halte mein Versprechen.
Also, Montag war mein erster richtiger Schultag am United World College. Es war sehr gut muss ich sagen.
Weil wir nur 6 Fächer plus ToK haben (Theory of Knowledge) und bei mir eins der 6 Fächer German self-taught ist und ich davon deswegen nur eine Stunde pro Woche habe, ist der Stundenplan nicht sehr voll.
Eine Stunde dauert hier 55 Minuten und meistens haben wir zwei Stunden eines Faches hintereinander, wodurch es dann meistens zu einer langen 110 Minuten-Stunde wird. Manchmal machen die Lehrer auch die reguläre 5 Minuten-Pause zwischen diesen beiden Stunden. Immer nach zwei Stunden haben wir dann eine etwas längere Pause von 15 Minuten.
Insgesamt hat man jedoch an jedem Tag höchstens 6 Stunden, der Unterricht endet immer um viertel nach 1.
Aus oben genannten Gründen, hat man jedoch so gut wie nie alle 6 Stunden am Tag tatsächlich Unterricht.
Mein Montag zum Beispiel besteht aus zwei Stunden Biologie (Higher Level) von 7 bis 8 Uhr 55. Dann habe ich zwei Freistunden und danach von 11 Uhr 20 bis 13 Uhr 15 zwei Stunden Geschichte (Higher Level)
Wir haben zwei Mittwoche, die immer wöchentlich wechseln, was ich ja aus Deutschland schon gewohnt war. Jeden Mittwoch habe ich aber die ersten beiden Stunden frei, weswegen ich länger schlafen kann - im besten Fall, also falls ich nicht noch lernen muss oder Hausaufgaben machen, bis 8 Uhr 40.
Mein Freitag ist auch angenehm, weil ich da nur die ersten drei Stunden habe und dann frei.
Das heißt, ich habe nicht so ganz wirklich frei, wenn ich frei sage. Nur manchmal.
Eigentlich gibt es immer was zu tun und dabei haben die CAS’s noch nicht angefangen (erst am 27. September, bis dahin werden wir darüber informiert und wir können uns erst einmal nur mit der Schule zu Recht finden) und ich habe noch kein self-taught und ToK (2 Stunden pro Woche) hat auch noch nicht angefangen.
Zu meinen Lehrern kann ich nur sagen, dass ich sehr zufrieden bin.
Ich habe einen WAHNSINNIG guten Geschichts-Lehrer. Bei ihm macht Geschichte nicht nur Spaß, sondern man begreift auch alles ganz einfach.
Der Geschichts-Unterricht hier ist anders als der in Deutschland. Wir sehen alles viel globaler, das ist ja klar. Zum Beispiel sind wir gerade bei dem großen Thema Peacemaker/Peacekeeper und speziell beim ersten Weltkrieg.
Zuerst haben wir uns die Situation im Jahr 1900 angesehen und das bedeutet nicht, wie es dort einem Land geht, sondern wir haben uns angesehen wie es um Afrika, Asien, Amerika und Europa steht, wobei zwar einzelne Länder wichtigere Rollen spielten als andere, wir jedoch die Kontinente als Ganzes betrachtet haben.
Alles in Allem gehen wir so viel tiefer in die Materie hinein, was das Ganze auch wesentlich interessanter macht.
Heute haben wir ein Rollenspiel gespielt, in dem es um Punkte ging und wir in Dreiergruppen über 8 Probleme nach dem ersten Weltkrieg entscheiden sollten, also zum Beispiel wie viel Reparationen Deutschland zahlen soll. Dabei hat einer aus der Gruppe die USA, einer Groß Britannien und einer Frankreich vertreten und damit auch dieses Landes Interessen.
Eine sehr interessante Sache.
Der Spanisch-Unterricht ist auch super. Meine Lehrerin ist total lieb und wir machen alles sehr schnell, was mir gut gefällt. In zwei Wochen schreiben wir den ersten Test.
Biologie ist okay. Die Lehrerin ist gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich ganz lustig und fair. Wir haben ziemlich viele Hausaufgaben auf und machen teilweise anspruchsvolle Aufgaben, aber ich komme schon klar, hoffe ich.
Heute zum Beispiel lautete die Aufgabe (oder zumindest ein Teil davon):
Create a hypothesis and run simulations to test your hypothesis. You will be responsible for developing your own data collection form and for writing up your own conclusions and evaluations based upon your simulation.
Für alle deren Englisch-Kenntnisse nicht ausreichen: Es bedeutet so viel, wie: Stelle eine Hypothese auf (über die Guppie-Population) und mache einige Simulationen, um deine Hypothese zu prüfen. Du bist dafür verantwortlich, deine eigene Daten-Sammlung zu erstellen und deine eigene Zusammenfassung und Auswertung basierend auf den Simulationen zu schreiben.
Mathe ist okay, solange ich alle meine Hausaufgaben mache, seh‘ ich auch gut durch. Der Lehrer ist langweilig, aber das ist bei Mathe ja auch schon egal.
Englisch ist einfach der Hammer, weil ich meine Englisch-Lehrerin sehr mag und sie wirklich guten Unterricht macht.
Sie ist noch sehr jung (26), eigentlich sind die meisten der Lehrer noch sehr jung, was ich für ziemlich positiv halte und es macht einfach Spaß in ihrem Unterricht zu sitzen – falls euch das genauer interessiert, fragt einfach nach.
Überhaupt, wenn irgendwer zu irgendwas eine Frage hat, schreibt einfach einen Kommentar und fragt mich.
Zwei Dinge, die ich noch vergessen hab: 1. Seit Dienstag hab ich fürchterlichen Schnupfen, ich muss meistens durch den Mund atmen, weil meine Nase vollkommen zu ist. Montag waren einige Leute krank, vermutlich haben sie mich angesteckt... Über die Woche haben immer mehr Leute Schnupfen gekriegt und auch Husten - das geht hier wohl schnell...
2. Gestern Nacht, also von der Nacht von Donnerstag auf Freitag, haben wir in unserer Bibliothek das Ende von Ramadan gefeiert. Es war echt super. Erst haben die muslimischen Schüler unter uns erklärt was es mit der ganzen Sache auf sich hat und dass es jetzt dazugehört ganz viel zu essen und das Essen mit allen zu teilen. Also haben wir ganz viel gegessen - und es war seeeehr lecker. Und dann haben wir getanzt (und das obwohl ich an dem Tag schon über ne Stunde Sport gemacht hatte...). Es war echt super! Ich habe ungefähr bis um 10 Uhr getanzt (um 8 hat das Ganze angefangen), dann habe ich mich mit ein par Leuten unterhalten und schließlich rausgefunden, dass ich noch Englisch-Hausaufgaben aufhabe - zum nächsten Tag.
Das wollte ich nicht glauben, wir haben ein par meiner anderen Klassenkameraden gefragt, wir waren uns alle nicht einig, ich habe mich entschlossen, es zur Sicherheit noch zu machen und musste mich hisnetzen und ein Werbeplakat raussuchen und analysieren, mit allem Schie-Schie... Zum Glück fällt mir sowas nicht schwer, weswegen ich nicht lange gebraucht habe.
Halb 12 bin ich schließlich todmüde ins Bett gefallen.
UWC, wie es mir alle geschildert haben, hat angefangen.
Bis bald
Lauri
in meinem letzten Post habe ich versprochen, dass ich diesmal etwas über die Schule berichte und ich halte mein Versprechen.
Also, Montag war mein erster richtiger Schultag am United World College. Es war sehr gut muss ich sagen.
Weil wir nur 6 Fächer plus ToK haben (Theory of Knowledge) und bei mir eins der 6 Fächer German self-taught ist und ich davon deswegen nur eine Stunde pro Woche habe, ist der Stundenplan nicht sehr voll.
Eine Stunde dauert hier 55 Minuten und meistens haben wir zwei Stunden eines Faches hintereinander, wodurch es dann meistens zu einer langen 110 Minuten-Stunde wird. Manchmal machen die Lehrer auch die reguläre 5 Minuten-Pause zwischen diesen beiden Stunden. Immer nach zwei Stunden haben wir dann eine etwas längere Pause von 15 Minuten.
Insgesamt hat man jedoch an jedem Tag höchstens 6 Stunden, der Unterricht endet immer um viertel nach 1.
Aus oben genannten Gründen, hat man jedoch so gut wie nie alle 6 Stunden am Tag tatsächlich Unterricht.
Mein Montag zum Beispiel besteht aus zwei Stunden Biologie (Higher Level) von 7 bis 8 Uhr 55. Dann habe ich zwei Freistunden und danach von 11 Uhr 20 bis 13 Uhr 15 zwei Stunden Geschichte (Higher Level)
Wir haben zwei Mittwoche, die immer wöchentlich wechseln, was ich ja aus Deutschland schon gewohnt war. Jeden Mittwoch habe ich aber die ersten beiden Stunden frei, weswegen ich länger schlafen kann - im besten Fall, also falls ich nicht noch lernen muss oder Hausaufgaben machen, bis 8 Uhr 40.
Mein Freitag ist auch angenehm, weil ich da nur die ersten drei Stunden habe und dann frei.
Das heißt, ich habe nicht so ganz wirklich frei, wenn ich frei sage. Nur manchmal.
Eigentlich gibt es immer was zu tun und dabei haben die CAS’s noch nicht angefangen (erst am 27. September, bis dahin werden wir darüber informiert und wir können uns erst einmal nur mit der Schule zu Recht finden) und ich habe noch kein self-taught und ToK (2 Stunden pro Woche) hat auch noch nicht angefangen.
Zu meinen Lehrern kann ich nur sagen, dass ich sehr zufrieden bin.
Ich habe einen WAHNSINNIG guten Geschichts-Lehrer. Bei ihm macht Geschichte nicht nur Spaß, sondern man begreift auch alles ganz einfach.
Der Geschichts-Unterricht hier ist anders als der in Deutschland. Wir sehen alles viel globaler, das ist ja klar. Zum Beispiel sind wir gerade bei dem großen Thema Peacemaker/Peacekeeper und speziell beim ersten Weltkrieg.
Zuerst haben wir uns die Situation im Jahr 1900 angesehen und das bedeutet nicht, wie es dort einem Land geht, sondern wir haben uns angesehen wie es um Afrika, Asien, Amerika und Europa steht, wobei zwar einzelne Länder wichtigere Rollen spielten als andere, wir jedoch die Kontinente als Ganzes betrachtet haben.
Alles in Allem gehen wir so viel tiefer in die Materie hinein, was das Ganze auch wesentlich interessanter macht.
Heute haben wir ein Rollenspiel gespielt, in dem es um Punkte ging und wir in Dreiergruppen über 8 Probleme nach dem ersten Weltkrieg entscheiden sollten, also zum Beispiel wie viel Reparationen Deutschland zahlen soll. Dabei hat einer aus der Gruppe die USA, einer Groß Britannien und einer Frankreich vertreten und damit auch dieses Landes Interessen.
Eine sehr interessante Sache.
Der Spanisch-Unterricht ist auch super. Meine Lehrerin ist total lieb und wir machen alles sehr schnell, was mir gut gefällt. In zwei Wochen schreiben wir den ersten Test.
Biologie ist okay. Die Lehrerin ist gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich ganz lustig und fair. Wir haben ziemlich viele Hausaufgaben auf und machen teilweise anspruchsvolle Aufgaben, aber ich komme schon klar, hoffe ich.
Heute zum Beispiel lautete die Aufgabe (oder zumindest ein Teil davon):
Create a hypothesis and run simulations to test your hypothesis. You will be responsible for developing your own data collection form and for writing up your own conclusions and evaluations based upon your simulation.
Für alle deren Englisch-Kenntnisse nicht ausreichen: Es bedeutet so viel, wie: Stelle eine Hypothese auf (über die Guppie-Population) und mache einige Simulationen, um deine Hypothese zu prüfen. Du bist dafür verantwortlich, deine eigene Daten-Sammlung zu erstellen und deine eigene Zusammenfassung und Auswertung basierend auf den Simulationen zu schreiben.
Mathe ist okay, solange ich alle meine Hausaufgaben mache, seh‘ ich auch gut durch. Der Lehrer ist langweilig, aber das ist bei Mathe ja auch schon egal.
Englisch ist einfach der Hammer, weil ich meine Englisch-Lehrerin sehr mag und sie wirklich guten Unterricht macht.
Sie ist noch sehr jung (26), eigentlich sind die meisten der Lehrer noch sehr jung, was ich für ziemlich positiv halte und es macht einfach Spaß in ihrem Unterricht zu sitzen – falls euch das genauer interessiert, fragt einfach nach.
Überhaupt, wenn irgendwer zu irgendwas eine Frage hat, schreibt einfach einen Kommentar und fragt mich.
Zwei Dinge, die ich noch vergessen hab: 1. Seit Dienstag hab ich fürchterlichen Schnupfen, ich muss meistens durch den Mund atmen, weil meine Nase vollkommen zu ist. Montag waren einige Leute krank, vermutlich haben sie mich angesteckt... Über die Woche haben immer mehr Leute Schnupfen gekriegt und auch Husten - das geht hier wohl schnell...
2. Gestern Nacht, also von der Nacht von Donnerstag auf Freitag, haben wir in unserer Bibliothek das Ende von Ramadan gefeiert. Es war echt super. Erst haben die muslimischen Schüler unter uns erklärt was es mit der ganzen Sache auf sich hat und dass es jetzt dazugehört ganz viel zu essen und das Essen mit allen zu teilen. Also haben wir ganz viel gegessen - und es war seeeehr lecker. Und dann haben wir getanzt (und das obwohl ich an dem Tag schon über ne Stunde Sport gemacht hatte...). Es war echt super! Ich habe ungefähr bis um 10 Uhr getanzt (um 8 hat das Ganze angefangen), dann habe ich mich mit ein par Leuten unterhalten und schließlich rausgefunden, dass ich noch Englisch-Hausaufgaben aufhabe - zum nächsten Tag.
Das wollte ich nicht glauben, wir haben ein par meiner anderen Klassenkameraden gefragt, wir waren uns alle nicht einig, ich habe mich entschlossen, es zur Sicherheit noch zu machen und musste mich hisnetzen und ein Werbeplakat raussuchen und analysieren, mit allem Schie-Schie... Zum Glück fällt mir sowas nicht schwer, weswegen ich nicht lange gebraucht habe.
Halb 12 bin ich schließlich todmüde ins Bett gefallen.
UWC, wie es mir alle geschildert haben, hat angefangen.
Bis bald
Lauri
Donnerstag, 9. September 2010
About electricity and clowns
Hey ihr Lieben,
seit ich das letzte Mal geschrieben habe, hat sich, obwohl es nur so kurze Zeit her ist, wieder eine Menge angesammelt, was es sich zu erzählen lohnt.
Die erste Neuigkeit ist, dass am Mittwoch, also vor 2 Tagen, nicht nur, wie wir es ja inzwischen leider gewohnt sind, das Internet komplett ausgefallen ist, sondern der gesamte Strom einfach weg war. Und das Ganze den gesamten Nachmittag lang. Als es (wie üblich gegen 6) dunkel wurde, ging zum Glück alles wieder.
Aber in dieser Situation ist uns alles erst so richtig bewusst geworden, wie sehr wir von Strom – und auch vom Internet – abhängen. Auf dem Internet basiert inzwischen so ziemlich das ganze Schulsystem bei uns. Die Lehrer schicken uns alle Power Point-Präsentationen, die sie im Unterricht genutzt haben. Wir kriegen ständig Mails von der Administration mit wichtigen Terminen und so weiter, wir haben einen Kalender bei Google Apps (eigentlich läuft das kurzen sowieso alles über Google Apps), im Internet machen wir viele Recherchen und wir benutzen es häufig im Unterricht – wie auch unsere Laptops – selbst im Englisch-Unterricht.
Der Strom ist mindesten ebenso wichtig. Ohne Strom gibt es keine funktionierenden Ventilatoren, was hier wirklich wichtig ist, wir haben ÜBERALL Ventilatoren. Morgens müssten wir auf Kaffee und Tee verzichten. Die Getränke würden verderben, weswegen wir nur noch warmes Wasser trinken könnten. Wir könnten nur kalt duschen und ab ca. 6 Uhr abends nichts mehr machen, weil es zu dunkel ist. Ich weiß auch nicht, wie wir aus der Schule rauskommen sollten, denn die Tore öffnen sich elektrisch (was im Übrigen ziemlich cool ist).
Vermutlich habe ich noch jede Menge vergessen oder einfach weggelassen.
Es ist jedoch wohl deutlich geworden, dass ein Stromausfall hier nicht gerade das Beste ist, was passieren kann.
Und der Stromausfall nicht genug, ist in meiner Residence, Flamingo, im Obergeschoss auch noch eine Toilette ausgelaufen. Das heißt, nicht die Toilette selbst, sondern nur das Spülwasser. Ich war gerade mit einigen Mädchen dabei, die Residence zu verlassen, um zu einem der vielen Meetings zu gehen, die wir ständig haben, als wir bemerkt haben, dass Wasser die Treppe runter gelaufen kam.
Das Wasser hat einfach nicht mehr aufgehört zu fließen. Es war zum verrückt werden. Überall Wasser. Endlich sind dann die Reparier-Jungs, von denen wir zwei aufm Campus haben (sind angestellt, hier gibt’s ständig irgendwas zu reparieren), gekommen und haben die Sache in Ordnung gebracht.
Warum das Ganze passiert ist, darüber konnten wir nur spekulieren. Vermutlich weil zu viele Leute ihr Klopapier in die Toilette statt in den Eimer geworfen haben…
Gestern funktionierte das Internet eher schlecht als recht. Ich habe ziemlich schnell den Versuch aufgegeben, meine E-Mails zu checken oder gar etwas zu posten, weil es einfach Stunden gedauert hat, bis eine Seite geladen war bzw. die Seiten wurden erst gar nicht geladen.
Aber am Nachmittag war das auch nicht weiter schlimm, weil nämlich Patch Adams zu uns in die Schule gekommen ist.
Er war wohl letztes Jahr schon mal hier, weil par Leute aus unserer Schule für Kinder Clowns gespielt haben und naja, ihr kennt ja sicher alle die Geschichte von Patch Adams.
Jedenfalls war er dieses Jahr wieder hier und er hat uns von seinem Leben erzählt, wie alles so gekommen ist, dass er ein „Clown-Arzt“ wurde. (Ich nenne es jetzt einfach mal so)
Außerdem hat er uns ein Video gezeigt über seinen Aufenthalt in Afghanistan. Er war mit einer Gruppe von Clowns aus der ganzen Welt für 4 Wochen in Afghanistan und ist dort in die Krankenhäuser gegangen, um die Kinder zum Lachen zu bringen.
Das Video war sehr bewegend. Ein Kind hatte den ganzen Rücken verbrannt und musste ohne Schmerzmittel behandelt werden, weil es in dem Krankenhaus keine gab. Es waren teilweise erschütternde Bilder, teilweise aber auch wunderschöne, wenn die Kinder begannen zu lachen und mit den Clowns zu spielen. Und nicht nur die Kinder, auch die Eltern der Kinder schienen aufzutauen. Patch Adams hat erzählt, dass einer der Kameramänner bei diesem Trip gestorben ist – eine Bombe hat ihn getötet.
Als das Video etwas gewirkt hat, hat er unsere Fragen ganz frei heraus beantwortet. Und wir hatten viele Fragen. Ich glaube, er hat nicht damit gerechnet, dass wir fragen und fragen und fragen würden. Irgendwann meinte er, noch ein Frage und dann sei Schluss. Wir haben über vieles, vieles mit ihm geredet. Es war wirklich interessant.
Das waren also meinte letzen zwei Tage.
In meinem nächsten Post werde ich euch etwas über die Schule berichten, die ja diese Woche angefangen hat.
Liebe Grüße
Lauri
P.S.
Ich hab übrigens ne schlechte Neuigkeit: Das Gästehaus, das wir hier mal aufm Campus hatten, ist in ein Haus für einen Lehrer umgewandelt worden, weswegen ihr, falls ihr mich mal besuchen wollt, müsstet ihr also in ein Hotel ziehen... Aber ich habe gehört es gibt hier in der Stadt ein/zwei einigermaßen gute Hotels, die auch vom Preis her okay sind...
seit ich das letzte Mal geschrieben habe, hat sich, obwohl es nur so kurze Zeit her ist, wieder eine Menge angesammelt, was es sich zu erzählen lohnt.
Die erste Neuigkeit ist, dass am Mittwoch, also vor 2 Tagen, nicht nur, wie wir es ja inzwischen leider gewohnt sind, das Internet komplett ausgefallen ist, sondern der gesamte Strom einfach weg war. Und das Ganze den gesamten Nachmittag lang. Als es (wie üblich gegen 6) dunkel wurde, ging zum Glück alles wieder.
Aber in dieser Situation ist uns alles erst so richtig bewusst geworden, wie sehr wir von Strom – und auch vom Internet – abhängen. Auf dem Internet basiert inzwischen so ziemlich das ganze Schulsystem bei uns. Die Lehrer schicken uns alle Power Point-Präsentationen, die sie im Unterricht genutzt haben. Wir kriegen ständig Mails von der Administration mit wichtigen Terminen und so weiter, wir haben einen Kalender bei Google Apps (eigentlich läuft das kurzen sowieso alles über Google Apps), im Internet machen wir viele Recherchen und wir benutzen es häufig im Unterricht – wie auch unsere Laptops – selbst im Englisch-Unterricht.
Der Strom ist mindesten ebenso wichtig. Ohne Strom gibt es keine funktionierenden Ventilatoren, was hier wirklich wichtig ist, wir haben ÜBERALL Ventilatoren. Morgens müssten wir auf Kaffee und Tee verzichten. Die Getränke würden verderben, weswegen wir nur noch warmes Wasser trinken könnten. Wir könnten nur kalt duschen und ab ca. 6 Uhr abends nichts mehr machen, weil es zu dunkel ist. Ich weiß auch nicht, wie wir aus der Schule rauskommen sollten, denn die Tore öffnen sich elektrisch (was im Übrigen ziemlich cool ist).
Vermutlich habe ich noch jede Menge vergessen oder einfach weggelassen.
Es ist jedoch wohl deutlich geworden, dass ein Stromausfall hier nicht gerade das Beste ist, was passieren kann.
Und der Stromausfall nicht genug, ist in meiner Residence, Flamingo, im Obergeschoss auch noch eine Toilette ausgelaufen. Das heißt, nicht die Toilette selbst, sondern nur das Spülwasser. Ich war gerade mit einigen Mädchen dabei, die Residence zu verlassen, um zu einem der vielen Meetings zu gehen, die wir ständig haben, als wir bemerkt haben, dass Wasser die Treppe runter gelaufen kam.
Das Wasser hat einfach nicht mehr aufgehört zu fließen. Es war zum verrückt werden. Überall Wasser. Endlich sind dann die Reparier-Jungs, von denen wir zwei aufm Campus haben (sind angestellt, hier gibt’s ständig irgendwas zu reparieren), gekommen und haben die Sache in Ordnung gebracht.
Warum das Ganze passiert ist, darüber konnten wir nur spekulieren. Vermutlich weil zu viele Leute ihr Klopapier in die Toilette statt in den Eimer geworfen haben…
Gestern funktionierte das Internet eher schlecht als recht. Ich habe ziemlich schnell den Versuch aufgegeben, meine E-Mails zu checken oder gar etwas zu posten, weil es einfach Stunden gedauert hat, bis eine Seite geladen war bzw. die Seiten wurden erst gar nicht geladen.
Aber am Nachmittag war das auch nicht weiter schlimm, weil nämlich Patch Adams zu uns in die Schule gekommen ist.
Er war wohl letztes Jahr schon mal hier, weil par Leute aus unserer Schule für Kinder Clowns gespielt haben und naja, ihr kennt ja sicher alle die Geschichte von Patch Adams.
Jedenfalls war er dieses Jahr wieder hier und er hat uns von seinem Leben erzählt, wie alles so gekommen ist, dass er ein „Clown-Arzt“ wurde. (Ich nenne es jetzt einfach mal so)
Außerdem hat er uns ein Video gezeigt über seinen Aufenthalt in Afghanistan. Er war mit einer Gruppe von Clowns aus der ganzen Welt für 4 Wochen in Afghanistan und ist dort in die Krankenhäuser gegangen, um die Kinder zum Lachen zu bringen.
Das Video war sehr bewegend. Ein Kind hatte den ganzen Rücken verbrannt und musste ohne Schmerzmittel behandelt werden, weil es in dem Krankenhaus keine gab. Es waren teilweise erschütternde Bilder, teilweise aber auch wunderschöne, wenn die Kinder begannen zu lachen und mit den Clowns zu spielen. Und nicht nur die Kinder, auch die Eltern der Kinder schienen aufzutauen. Patch Adams hat erzählt, dass einer der Kameramänner bei diesem Trip gestorben ist – eine Bombe hat ihn getötet.
Als das Video etwas gewirkt hat, hat er unsere Fragen ganz frei heraus beantwortet. Und wir hatten viele Fragen. Ich glaube, er hat nicht damit gerechnet, dass wir fragen und fragen und fragen würden. Irgendwann meinte er, noch ein Frage und dann sei Schluss. Wir haben über vieles, vieles mit ihm geredet. Es war wirklich interessant.
Das waren also meinte letzen zwei Tage.
In meinem nächsten Post werde ich euch etwas über die Schule berichten, die ja diese Woche angefangen hat.
Liebe Grüße
Lauri
P.S.
Ich hab übrigens ne schlechte Neuigkeit: Das Gästehaus, das wir hier mal aufm Campus hatten, ist in ein Haus für einen Lehrer umgewandelt worden, weswegen ihr, falls ihr mich mal besuchen wollt, müsstet ihr also in ein Hotel ziehen... Aber ich habe gehört es gibt hier in der Stadt ein/zwei einigermaßen gute Hotels, die auch vom Preis her okay sind...
Sonntag, 5. September 2010
Wissenswertes über Costa Rica
Ich habe inzwischen festgestellt, dass in Costa Rica vieles anders ist als wir es zu Hause gewohnt sind (surprise, surprise...)
Manches ist aber wirklich lustig, oder teilweise auch... verwirrend oder einfach gut zu wissen, wenn man selber mal nach Costa Rica kommt.
Einiges davon habe ich jedenfalls für euch zusammen gefasst.
Wissenwertes über Costa Rica:
1. Ampeln für Fußgänger finden sich eher selten, weshalb man einfach auf gut Glück die Straße überqueren muss. Am besten, wenn die Autofahrer gerade rot bekommen haben, denn dann kann einem meistens nichts passieren, denn
2. in Costa Rica geht der Verkehr - zumindest in den Städten - immer nur in eine Richtung. In den Städten gibt es also keinen Gegenverkehr.
3. Wenn man in Costa Rica als Frau durch die Straßen geht, muss man sich auf Grund der "Macho-Kultur" damit abfinden, dass einem nachgepfiffen wird oder man öfters irgendwas hinterher gerufen bekommt .
Zum Beispiel: "Hey, Mama, du bist wunderschön! Lass uns ein Baby machen!"
4. Ticos/ Ticas kommen immer zu spät und sie haben immer eine Entschuldigung dafür.
5. In der großen Post in San-José werden alle Briefe noch per Hand von einem einzigen Menschen in hunderte Fächer, je nach Bestimmungsort, einsortiert. (Ich habe es mit eigenen Augen gesehen)
6. Briefmarken kann man nicht einfach kaufen. Jeder Brief, egal wo er hin soll, muss gewogen werden und bekommt eine ganz spezielle Briefmarke mit seinem Preis darauf.
7. Benuztes Klopapier schmeißt man in Costa Rica nicht ins Klo, sondern in einen daneben stehenden Mülleimer.
8. Türen schließt man in Costa Rica "falschrum" ab.
9. Wasserhähne dreht man in Costa Rica "falschrum" auf und zu.
Das war es erstmal.... Wenn mir noch etwas auffällt, werde ich die Liste vervollständigen!
Bis dahin
Liebste Grüße aus Costa Rica
Lauri
Manches ist aber wirklich lustig, oder teilweise auch... verwirrend oder einfach gut zu wissen, wenn man selber mal nach Costa Rica kommt.
Einiges davon habe ich jedenfalls für euch zusammen gefasst.
Wissenwertes über Costa Rica:
1. Ampeln für Fußgänger finden sich eher selten, weshalb man einfach auf gut Glück die Straße überqueren muss. Am besten, wenn die Autofahrer gerade rot bekommen haben, denn dann kann einem meistens nichts passieren, denn
2. in Costa Rica geht der Verkehr - zumindest in den Städten - immer nur in eine Richtung. In den Städten gibt es also keinen Gegenverkehr.
3. Wenn man in Costa Rica als Frau durch die Straßen geht, muss man sich auf Grund der "Macho-Kultur" damit abfinden, dass einem nachgepfiffen wird oder man öfters irgendwas hinterher gerufen bekommt .
Zum Beispiel: "Hey, Mama, du bist wunderschön! Lass uns ein Baby machen!"
4. Ticos/ Ticas kommen immer zu spät und sie haben immer eine Entschuldigung dafür.
5. In der großen Post in San-José werden alle Briefe noch per Hand von einem einzigen Menschen in hunderte Fächer, je nach Bestimmungsort, einsortiert. (Ich habe es mit eigenen Augen gesehen)
6. Briefmarken kann man nicht einfach kaufen. Jeder Brief, egal wo er hin soll, muss gewogen werden und bekommt eine ganz spezielle Briefmarke mit seinem Preis darauf.
7. Benuztes Klopapier schmeißt man in Costa Rica nicht ins Klo, sondern in einen daneben stehenden Mülleimer.
8. Türen schließt man in Costa Rica "falschrum" ab.
9. Wasserhähne dreht man in Costa Rica "falschrum" auf und zu.
Das war es erstmal.... Wenn mir noch etwas auffällt, werde ich die Liste vervollständigen!
Bis dahin
Liebste Grüße aus Costa Rica
Lauri
Freitag, 3. September 2010
Die Abwesenheit des Internets
Zur Zeit ist es wirklich verwirrend. Nicht, weil wir irgendwelche komischen Dinge gesagt bekommen haben, irgendwelche Informationen, die nicht schlüssig erschienen, nein. Es ist einfach irgendwie ein Wechselbad der Gefühle.
Zu erstmal war das Wetter vorgestern irgendwie komisch. Es war warm, aber im gleichen Moment war es kalt, wirklich komisch.
Dann die zweite Sache, wesentlich schlimmer: Dienstag, also vorvorgestern, gab es einen Sturm. Er hat die Telefonleitungen teilweise zerstört, zumindest auf dem Campus, sodass die Telefone teilweise gar nicht und teilweise nur noch schlecht funktionierten. Das an sich, würde mich ja nicht stören, allerdings scheint der Sturm auch die ohnehin schon schlechte Internetverbindung noch schlechter gemacht zu haben bzw er hat sie ganz vernichtet, wenn ich auch nicht weiß wie.
Jedenfalls konnte ich Mittwoch Morgen nur mehr schlecht als recht ins Internet gelangen und habe mich mit Michel „verabredet“, dass wir am Nachmittag (also Nachmittag bei mir) schreiben.
Als ich jedoch am Nachmittag Jack James (mein Laptop. Michel und ich haben ihn so getauft, als er noch ganz neu war) aufweckte, gab es KEINE Möglichkeit ins Internet zu kommen. Ich meine es ernst. Ich habe es über eine Stunde lang versucht, aber es hat nicht funktioniert.
Also bin ich erstmal mit Jorge (ja, Mama, wie der Typ von Germany’s next Topmodel) nach Santa Ana gegangen, um meine Briefe zur Correo (Post) zu bringen. Das war ganz lustig.
Aber wir haben nicht mal eine halbe Stunde gebraucht.
Danach hab ich wieder versucht, das Internet zu knacken, aber es hat mich einfach hängen lassen. Es war wirklich frustrierend.
Als sowieso klar war, dass Michel schon längst im Bett liegt und schläft – schließlich hatte er ja am nächsten Tag Schule – hab ich mich schließlich entschlossen, meinen Frust über das besch****** Internet hier in einer lustigen Unternehmung zu ertränken (darf ich das so ausdrücken…?)
Ich bin also mit einer lustigen Truppe mit dem Bus zum Multi Plaza gefahren (wo es wirklich alles gibt, es ist fantastisch. Ich liebe es) und dort ins Kino gegangen - Inception in Englisch mit spanischem Untertitel. Ich kannte den Film schon, aber ich bin wirklich begeistert davon und die Kino-Preise sind lachhaft, also hatte ich wirklich Lust darauf.
Die lustige Truppe: Ein Mädchen aus Israel, eins aus Trinidad, China, Brasilien und eins aus Frankreich. Außerdem ein Junge von den Bahamas, einer aus Costa Rica und einer von dem ich nicht genau weiß, wo er herkommt, ich weiß nur, dass er schon in den verschiedensten Ländern gelebt hat, von denen mir nur Australien in Erinnerung geblieben ist.
Wir zusammen sind also ins Kino gegangen und danach sind wir noch durchs Multi Plaza, was übrigens eine Art sehr, sehr großer Einkaufscenter ist, geschlendert und haben rumgealbert und überlegt, was wir kaufen könnten und hätten uns fast verirrt…
Shay, Israel, und ich haben ausgemacht, dass wir in den nächsten Tagen nochmal zum Multi Plaza fahren – shoppen!
Als wir schließlich wieder auf dem Campus waren – ich war eben wirklich schon dabei „zu Hause“ zu schreiben – habe ich erneut versucht ins Internet zu kommen, aber ich hatte keine Chance.
Ich war wirklich wütend für einen Augenblick. Aber was bringt das? Leider nichts. Darum habe ich mich hingesetzt mit ein par Leuten gesprochen und Briefe geschrieben.
Mittwoch Morgen: Kein Internet. Wir sind um 8 Uhr zu einem Ausflug nach San José aufgebrochen.
Ich hatte wirklich Glück mit meiner Gruppe, weil sie erstens ziemlich lustig war und wir als guide Nelson hatten, ein second-year aus Costa Rica, der wirklich verrückt ist, aber auf eine lustige Art. Man kann wahnsinnig viel Blödsinn mit ihm machen.
So kam es, dass unser San José-Trip zu neunt der wohl coolste war von allen.
Wir haben viel Zeit damit verbracht Toiletten zu finden, die sich benutzen ließen, wobei wir schließlich in einer Bank gelandet sind. Einige sind auf Klo gegangen und der Rest hat sich einfach in so einen Raum dort gesetzt, in dem lauter Leute gearbeitet haben und hat Fernseh geguckt. Außerdem waren wir Eis-essen und bei sowas, was so ähnlich wie KFC ist... Es war alles wirklich lustig.
Jedoch: Wider zurück auf dem Campus: Kein Internet.
Es ist wirklich zum verrückt werden. Zwei Tage lang war NIRGENDWO auf dem Campus Internet zu kriegen!
Jetzt sitze ich bei den Lehrerzimmern, weil es hier Internet gibt. Ich konnte mein Glück nicht fassen, als ich das rausgefunden habe. Hier sammeln sich jetzt des öfteren kleine Grüppchen, die ins Internet müssen.
Alles in allem war es also abwechselnd wirklich ätzend und wirklich cool. Ich glaube das ist ein Teil von UWC – dieses Wechselbad der Gefühle.
Liebste Grüße
Lauri
Zu erstmal war das Wetter vorgestern irgendwie komisch. Es war warm, aber im gleichen Moment war es kalt, wirklich komisch.
Dann die zweite Sache, wesentlich schlimmer: Dienstag, also vorvorgestern, gab es einen Sturm. Er hat die Telefonleitungen teilweise zerstört, zumindest auf dem Campus, sodass die Telefone teilweise gar nicht und teilweise nur noch schlecht funktionierten. Das an sich, würde mich ja nicht stören, allerdings scheint der Sturm auch die ohnehin schon schlechte Internetverbindung noch schlechter gemacht zu haben bzw er hat sie ganz vernichtet, wenn ich auch nicht weiß wie.
Jedenfalls konnte ich Mittwoch Morgen nur mehr schlecht als recht ins Internet gelangen und habe mich mit Michel „verabredet“, dass wir am Nachmittag (also Nachmittag bei mir) schreiben.
Als ich jedoch am Nachmittag Jack James (mein Laptop. Michel und ich haben ihn so getauft, als er noch ganz neu war) aufweckte, gab es KEINE Möglichkeit ins Internet zu kommen. Ich meine es ernst. Ich habe es über eine Stunde lang versucht, aber es hat nicht funktioniert.
Also bin ich erstmal mit Jorge (ja, Mama, wie der Typ von Germany’s next Topmodel) nach Santa Ana gegangen, um meine Briefe zur Correo (Post) zu bringen. Das war ganz lustig.
Aber wir haben nicht mal eine halbe Stunde gebraucht.
Danach hab ich wieder versucht, das Internet zu knacken, aber es hat mich einfach hängen lassen. Es war wirklich frustrierend.
Als sowieso klar war, dass Michel schon längst im Bett liegt und schläft – schließlich hatte er ja am nächsten Tag Schule – hab ich mich schließlich entschlossen, meinen Frust über das besch****** Internet hier in einer lustigen Unternehmung zu ertränken (darf ich das so ausdrücken…?)
Ich bin also mit einer lustigen Truppe mit dem Bus zum Multi Plaza gefahren (wo es wirklich alles gibt, es ist fantastisch. Ich liebe es) und dort ins Kino gegangen - Inception in Englisch mit spanischem Untertitel. Ich kannte den Film schon, aber ich bin wirklich begeistert davon und die Kino-Preise sind lachhaft, also hatte ich wirklich Lust darauf.
Die lustige Truppe: Ein Mädchen aus Israel, eins aus Trinidad, China, Brasilien und eins aus Frankreich. Außerdem ein Junge von den Bahamas, einer aus Costa Rica und einer von dem ich nicht genau weiß, wo er herkommt, ich weiß nur, dass er schon in den verschiedensten Ländern gelebt hat, von denen mir nur Australien in Erinnerung geblieben ist.
Wir zusammen sind also ins Kino gegangen und danach sind wir noch durchs Multi Plaza, was übrigens eine Art sehr, sehr großer Einkaufscenter ist, geschlendert und haben rumgealbert und überlegt, was wir kaufen könnten und hätten uns fast verirrt…
Shay, Israel, und ich haben ausgemacht, dass wir in den nächsten Tagen nochmal zum Multi Plaza fahren – shoppen!
Als wir schließlich wieder auf dem Campus waren – ich war eben wirklich schon dabei „zu Hause“ zu schreiben – habe ich erneut versucht ins Internet zu kommen, aber ich hatte keine Chance.
Ich war wirklich wütend für einen Augenblick. Aber was bringt das? Leider nichts. Darum habe ich mich hingesetzt mit ein par Leuten gesprochen und Briefe geschrieben.
Mittwoch Morgen: Kein Internet. Wir sind um 8 Uhr zu einem Ausflug nach San José aufgebrochen.
Ich hatte wirklich Glück mit meiner Gruppe, weil sie erstens ziemlich lustig war und wir als guide Nelson hatten, ein second-year aus Costa Rica, der wirklich verrückt ist, aber auf eine lustige Art. Man kann wahnsinnig viel Blödsinn mit ihm machen.
So kam es, dass unser San José-Trip zu neunt der wohl coolste war von allen.
Wir haben viel Zeit damit verbracht Toiletten zu finden, die sich benutzen ließen, wobei wir schließlich in einer Bank gelandet sind. Einige sind auf Klo gegangen und der Rest hat sich einfach in so einen Raum dort gesetzt, in dem lauter Leute gearbeitet haben und hat Fernseh geguckt. Außerdem waren wir Eis-essen und bei sowas, was so ähnlich wie KFC ist... Es war alles wirklich lustig.
Jedoch: Wider zurück auf dem Campus: Kein Internet.
Es ist wirklich zum verrückt werden. Zwei Tage lang war NIRGENDWO auf dem Campus Internet zu kriegen!
Jetzt sitze ich bei den Lehrerzimmern, weil es hier Internet gibt. Ich konnte mein Glück nicht fassen, als ich das rausgefunden habe. Hier sammeln sich jetzt des öfteren kleine Grüppchen, die ins Internet müssen.
Alles in allem war es also abwechselnd wirklich ätzend und wirklich cool. Ich glaube das ist ein Teil von UWC – dieses Wechselbad der Gefühle.
Liebste Grüße
Lauri
Dienstag, 31. August 2010
Let's have a Skandinavian Breakfast
Hallo ihr lieben,
als erstes vielen Dank für die lieben Grüße über die Kommentare zu meinem letzten Post. Ich werde jetzt erstmal alle Fragen beantworten, bevor ich erzähle, was ich in den letzten Tage für wahnsinnig tolle Sachen erlebt habe (ihr hört schon, die letzten Tage waren wirklich guuut).
Ich hoffe ich verschreibe mich nicht so oft, ich muss mich sehr anstrengen, um in Deutsch zu schreiben, weil mir alles nur in Englisch einfällt und mir die deutschen Ausdrücke nicht gut genug erscheinen, manchmal zumindest...
Also erstmal zu meinem Tutor. Er ist einfach... verrückt eben. Er spricht manchmal komisch, wenn er grad mit uns rumalbert und so... es ist schwer zu erklären über Internet...
Auf jeden Fall hat er für seine Tutor-group für dieses Jahr schon lauter tolle Sachen organisiert. Ich freu mich schon. Als erstes werden wir Paint-ball spielen.
Als nächstes komme ich zu Lillis und Omchens Frage: Die CAS's, welche eben die sozialen, sportlichen und kreativen Dinge sind, die wie hier machen sollen, fangen erst mit der Schule an. welche erst nächsten Montag anfängt.
Das ganze hat damit zu tun, dass wir jetzt gerade erstmal in der Orientierungs-Phase sind. Wir machen viele verschiedene Dinge, haben jeden Tag (auch Sonntags) irgendwas zu tun, um uns hier einfach einzuleben und erstmal ein par Leute kennen zu lernen.
Sonja: Ich hatte drei Jahre lang Französisch, hoffentlich hilft es mir, aber ich glaube Spanisch ist nicht so schwer. Ich kann schon ein par Dinge sagen, obwohl ich zugeben muss, dass ich die letzten zwei Tage damit verbracht habe ein par Brocken Hebräisch zu lernen von meinen co-years Shay und Nitai aus Israel. Ich mag diese Sprache sehr und ich kann schon die unmöglichsten Dinge sagen...
Jetzt komme ich zu dem, was ich die letzten Tage, an denen ich nichts gepostet habe, so getrieben habe.
Samstag Abend hat diese - ich nenne es jetzt mal "wirklich extrem coole besser-kennen-lern-Zeit"- angefangen und zwar mit einer Show der second-years für uns first-years.
Eine zwei Stunden lange, wahnsinnig gute Show. Ich habe es sehr genossen. Sie haben Sketche gespielt, viel getanzt, gesungen, wirklich verschiedene Dinge gemacht. Hoffentlich postet irgendwer ein par Videos auf YouTube. Ich sag euch bescheid!
Am selben Abend hat Nitai - Israel - mir beigebracht Rubik's Cub zu lösen, zumindest den Anfang.
Wenn man das System erstmal wirklich begriffen hat, ist es gar nicht so schwierig und macht wirklich Spaß.
Am Sonntag war zuerst das sogenannte "Buddy-outing". Jeder first-year hat am Anfang - also genau genommen noch bevor er hier angekommen ist - einen Buddy zugeteilt bekommen. Also eine Person, die einem helfen soll, sich einzuleben und zu der man gehen kann, wenn man Probleme hat oder dergleichen. Also eigentlich erstmal eine Person, die man irgendwie kennt, neben den second-years aus dem eigenen Land.
Mein Buddy ist wirklich total lieb. Sie heißt Clara und sie kommt aus Paraguay.
Beim Buddy-outing geht man jedenfalls einfach irgendwo mit seinem Buddy hin und unterhält sich und sowas...
Wir sind jedenfalls auf den Früchte-Markt gegangen, welcher jeden Sonntag in Santa Ana stattfindet.
Der Markt war wirklich... anders als in Deutschland - natürlich. Ich habe Kokosmilch aus einer frisch vor meinen Augen aufgeschlagenen Kokosnuss getrunken - mit einem Strohhalm. Dann habe ich so etwas wie Litschie gegessen. Es war nur größer und die Schale weicher und die Stachel viel länger, aber es hat genauso geschmeckt.
Außerdem hab ich noch Porpusa probiert, was eine Art Teigtasche mit wahlweise Fleisch-Brei, Bohnen-Brei, Käse-Brei oder einer Kombination daraus gefüllt sind. Es war wirklich spannend wie die Frauen diese zubereitet haben, aber es hat nicht soooo gut geschmeckt, es war ok.
Danach habe ich - das war das beste - frisch gewonnenen Zuckerrohrsaft getrunken. Ich habe gesehen, wie er gewonnen wurde. Er war wahnsinnig süß, aber total lecker. Ich hab ihn mit Wasser gestreckt und dann war es perfekt, einfach köstlich.
Danach sind wir zurück zum Campus gegangen, weil es zum Mittagessen Sonntag ein Barbecue gab. Das war super. Eine live-Band hat dazu Musik gemacht - irgendwas Latein-Amerikanisches und weil wir danach ein Liptop-Viedeo machen wollten, waren alle total verrückt verkleidet und teilweise geschminkt, es war so lustig.
Achso: Liptop-Video. Das ist ein Viedeo, in dem Leute wie wir - also eigentlich egal wer - so tut als würde er singen und sich irgendwie bewegt oder auch nicht und es wird einfach ein Lied dahinter gelegt, sodass es am Ende aussieht, als würden wir wirklich singen.
Wir haben jedenfalls mit fast der gesamten Schule so ein Viedeo gemacht. Natürlich hat nicht jeder ständig gesungen. Ich zum Beispiel habe am Anfang in meiner Residence (welche übrigens Flamingo heißt, alle Residences sind nach Stränden in Costa Rica benannt) auf dem Tisch in unserem "Aufenthaltsraum" getanzt und dann bin ich in der Menge mitgelaufen, die die Kamera begleitet hat. Wir sind über einen großen Teil des Campus gelaufen und weil immer IRGENDWAS nicht so war wie es sein sollte, mussten wir das ganze 4 Mal machen. Ständig rennend, in warmen Klamotten, bei deutlich über 20 Grad.
Aber es hat Spaß gemacht.
Das Lied, das wir benutzen, ist Beat it von Michael Jackson.
Ich werde irendwie an das Viedeo kommen, schätze ich und wenn es über YouTube ist. Ich werde euch auch hierüber auf dem Laufenden halten.
Montag morgen sind wir dann jedenfalls zum Camp aufgebrochen. Ich weiß, ich hab bisher nichts davon erzählt - es ist vielleicht zu viel in meinem Kopf rumgeschwirrt.
Es ist einfach ein Zwei-Tages-Ausflug zu einem Camp in den Bergen, wo wir uns alle besser kennen lernen sollten - was wir auch wirklich getan haben. Es war wirklich super.
Das Camp an sich war schon toll. Es war einfach ein sehr großes Arial mit Holzhütten darauf verteilt und einem großen Holzgebäude, welches sehr offen war, mit zwei Stockwerken... Naja, es ist wohl schwer zu vermitteln...
Es war jedenfalls toll. Sehr weite große Wiesen. Wirklich schön.
Wir haben den ganzen Tag irgendwelche Gemeinschafts-Aktivitäten gemacht. Spiele und so weiter. Am Abend gab es dann die sogenannte "open show". Die war einfach super.
Es handelt sich dabei um eine Art Talent-Show, nur dass man nicht zwingend ein Talent haben muss, um etwas darzubieten. Man kann machen was man will.
Drei Mädels zum Beispiel haben sich einfach hingesetzt, zwei von ihnen mit Ipod-Stöpseln im Ohr und eine mit einer Gitarre und sie haben sich eine Weile einfach zu der Musik vor uns zurück bewegt, die wir alle nicht hören konnten und dann haben sie angefangen wirklich schief dieses Lied mitzusingen und ab und zu sinnlos auf der Gitarre zu klimper. Es war grauenvoll, aber total lustig.
Es wurde jedenfalls stundenlang getanzt, gesungen, gezaubert, gealbert. Es war toll.
Und dann, eine Nummer, muss ich wirklich genauer erläuern.
Es ist eine Art Tradition am UWCCR, welches ja erst seit 2006 existiert, aber seit dem wurde diese spezielle Nummer jedes Jahr zu diesem Anlass dargeboten.
Das ganze heißt "Skandinavian Breakfast" - niemand weiß wieso.
Es beginnt damit, dass ein Mädchen die Treppe hochkommt, sich umschaut, nur ein Handtuch um die Hüften.
Sie geht zu dem bereitstehenden Glas mit Wasser, greift sich eine Zahnbürste und Zahnpasta und beginnt sich die Zähne zu putzen.
An dieser Stelle musste ich schon lachen, aber es wurde noch viel verrückter.
Als nächstes hat das Mädel nämlich etwas aus ihrer Hose geholt, was eine Binde sein sollte, hat sie mit der Zahnbürste geputzt und dann weiter die Zähne damit geputzt (ich weiß, es ist total verrückt). Am Schluss hat sie mit dem Wasser ausgespült und das ganze wieder ins Glas gespuckt.
Als sie weg war, kam der nächste... Ihr könnt euch denken was jetzt kommt.
Insgesamt 10 Leute haben die gleiche Zahnbürste und das gleiche immer ekligere Wasser benutzt und jeder hat irgendwas ekliges mit der Zahnbürste, oder dem Wasser angestellt.
Einer hat sich zum Beipsiel die Achselhaare genau so geschnitten, dass sie in das Glas gefallen sind. Ein Junge hat sich die Zähne geputzt und als er gerade beim Gurgeln mit dem Ekel-Wasser war, kam seine Freundin und sie haben sich geküsst und er hat ihr dabei das Wasser "übergeben" und sie hat es dann zurückgespuckt ins Glas. Einer hat sogar ein benuztes Kondom in seiner Hose gefunden, es in das Glas ausgeleert und das Kondom auch reingeschmissen.
Und bei jeder einzelnen Person dachte man: "Nein, nein, das macht der jetzt nicht wirklich! Er putzt sich nicht mit diesm ekligen Wasser und dieser ekligen 7-mal benutzten Zahnbürste die Zähne! Nein, sie steckt sich nicht die Zahnbürste in den Mund, von der, weil sie grad aus dem benutzten Wasser kommt, die Spuckefäden vieler anderer vor ihr runterhängen!"
Aber jeder einzelne hat es getan. Es war so so so verrückt und wir lagen alle da und haben uns gekugelt vor lachen und jedes mal, wenn eine neue Person nur in Unterwäsche oder im Bademantel auftauchte, haben wir uns schon geschüttelt vor Ekel.
Aber das Schlimmste kommt erst noch!
Am Ende... oooh, es war sooo eklig...
Am Ende haben die letzten drei Jungs, also die sich gerade die Zähne geputzt hatten, das insgesamt also 10 Mal benutzte Wasser auf drei Gläser aufgeteilt und - ihr werdet es sicher nicht glauben - sie haben es wirklich ausgetrunken.
Das war sooo verrückt!
Und wir müssen es nächstes Jahr machen, um die Tradition nicht zu brechen...
Heute sind wir ganz unspektakulär zum Campus zurückgekehrt - es war ein bisschen, wie nach Hause zurückkommen.
Heute Abend gehe ich noch mit ein par Leuten aus.
Ich hab euch alle lieb!
Lauri
als erstes vielen Dank für die lieben Grüße über die Kommentare zu meinem letzten Post. Ich werde jetzt erstmal alle Fragen beantworten, bevor ich erzähle, was ich in den letzten Tage für wahnsinnig tolle Sachen erlebt habe (ihr hört schon, die letzten Tage waren wirklich guuut).
Ich hoffe ich verschreibe mich nicht so oft, ich muss mich sehr anstrengen, um in Deutsch zu schreiben, weil mir alles nur in Englisch einfällt und mir die deutschen Ausdrücke nicht gut genug erscheinen, manchmal zumindest...
Also erstmal zu meinem Tutor. Er ist einfach... verrückt eben. Er spricht manchmal komisch, wenn er grad mit uns rumalbert und so... es ist schwer zu erklären über Internet...
Auf jeden Fall hat er für seine Tutor-group für dieses Jahr schon lauter tolle Sachen organisiert. Ich freu mich schon. Als erstes werden wir Paint-ball spielen.
Als nächstes komme ich zu Lillis und Omchens Frage: Die CAS's, welche eben die sozialen, sportlichen und kreativen Dinge sind, die wie hier machen sollen, fangen erst mit der Schule an. welche erst nächsten Montag anfängt.
Das ganze hat damit zu tun, dass wir jetzt gerade erstmal in der Orientierungs-Phase sind. Wir machen viele verschiedene Dinge, haben jeden Tag (auch Sonntags) irgendwas zu tun, um uns hier einfach einzuleben und erstmal ein par Leute kennen zu lernen.
Sonja: Ich hatte drei Jahre lang Französisch, hoffentlich hilft es mir, aber ich glaube Spanisch ist nicht so schwer. Ich kann schon ein par Dinge sagen, obwohl ich zugeben muss, dass ich die letzten zwei Tage damit verbracht habe ein par Brocken Hebräisch zu lernen von meinen co-years Shay und Nitai aus Israel. Ich mag diese Sprache sehr und ich kann schon die unmöglichsten Dinge sagen...
Jetzt komme ich zu dem, was ich die letzten Tage, an denen ich nichts gepostet habe, so getrieben habe.
Samstag Abend hat diese - ich nenne es jetzt mal "wirklich extrem coole besser-kennen-lern-Zeit"- angefangen und zwar mit einer Show der second-years für uns first-years.
Eine zwei Stunden lange, wahnsinnig gute Show. Ich habe es sehr genossen. Sie haben Sketche gespielt, viel getanzt, gesungen, wirklich verschiedene Dinge gemacht. Hoffentlich postet irgendwer ein par Videos auf YouTube. Ich sag euch bescheid!
Am selben Abend hat Nitai - Israel - mir beigebracht Rubik's Cub zu lösen, zumindest den Anfang.
Wenn man das System erstmal wirklich begriffen hat, ist es gar nicht so schwierig und macht wirklich Spaß.
Am Sonntag war zuerst das sogenannte "Buddy-outing". Jeder first-year hat am Anfang - also genau genommen noch bevor er hier angekommen ist - einen Buddy zugeteilt bekommen. Also eine Person, die einem helfen soll, sich einzuleben und zu der man gehen kann, wenn man Probleme hat oder dergleichen. Also eigentlich erstmal eine Person, die man irgendwie kennt, neben den second-years aus dem eigenen Land.
Mein Buddy ist wirklich total lieb. Sie heißt Clara und sie kommt aus Paraguay.
Beim Buddy-outing geht man jedenfalls einfach irgendwo mit seinem Buddy hin und unterhält sich und sowas...
Wir sind jedenfalls auf den Früchte-Markt gegangen, welcher jeden Sonntag in Santa Ana stattfindet.
Der Markt war wirklich... anders als in Deutschland - natürlich. Ich habe Kokosmilch aus einer frisch vor meinen Augen aufgeschlagenen Kokosnuss getrunken - mit einem Strohhalm. Dann habe ich so etwas wie Litschie gegessen. Es war nur größer und die Schale weicher und die Stachel viel länger, aber es hat genauso geschmeckt.
Außerdem hab ich noch Porpusa probiert, was eine Art Teigtasche mit wahlweise Fleisch-Brei, Bohnen-Brei, Käse-Brei oder einer Kombination daraus gefüllt sind. Es war wirklich spannend wie die Frauen diese zubereitet haben, aber es hat nicht soooo gut geschmeckt, es war ok.
Danach habe ich - das war das beste - frisch gewonnenen Zuckerrohrsaft getrunken. Ich habe gesehen, wie er gewonnen wurde. Er war wahnsinnig süß, aber total lecker. Ich hab ihn mit Wasser gestreckt und dann war es perfekt, einfach köstlich.
Danach sind wir zurück zum Campus gegangen, weil es zum Mittagessen Sonntag ein Barbecue gab. Das war super. Eine live-Band hat dazu Musik gemacht - irgendwas Latein-Amerikanisches und weil wir danach ein Liptop-Viedeo machen wollten, waren alle total verrückt verkleidet und teilweise geschminkt, es war so lustig.
Achso: Liptop-Video. Das ist ein Viedeo, in dem Leute wie wir - also eigentlich egal wer - so tut als würde er singen und sich irgendwie bewegt oder auch nicht und es wird einfach ein Lied dahinter gelegt, sodass es am Ende aussieht, als würden wir wirklich singen.
Wir haben jedenfalls mit fast der gesamten Schule so ein Viedeo gemacht. Natürlich hat nicht jeder ständig gesungen. Ich zum Beispiel habe am Anfang in meiner Residence (welche übrigens Flamingo heißt, alle Residences sind nach Stränden in Costa Rica benannt) auf dem Tisch in unserem "Aufenthaltsraum" getanzt und dann bin ich in der Menge mitgelaufen, die die Kamera begleitet hat. Wir sind über einen großen Teil des Campus gelaufen und weil immer IRGENDWAS nicht so war wie es sein sollte, mussten wir das ganze 4 Mal machen. Ständig rennend, in warmen Klamotten, bei deutlich über 20 Grad.
Aber es hat Spaß gemacht.
Das Lied, das wir benutzen, ist Beat it von Michael Jackson.
Ich werde irendwie an das Viedeo kommen, schätze ich und wenn es über YouTube ist. Ich werde euch auch hierüber auf dem Laufenden halten.
Montag morgen sind wir dann jedenfalls zum Camp aufgebrochen. Ich weiß, ich hab bisher nichts davon erzählt - es ist vielleicht zu viel in meinem Kopf rumgeschwirrt.
Es ist einfach ein Zwei-Tages-Ausflug zu einem Camp in den Bergen, wo wir uns alle besser kennen lernen sollten - was wir auch wirklich getan haben. Es war wirklich super.
Das Camp an sich war schon toll. Es war einfach ein sehr großes Arial mit Holzhütten darauf verteilt und einem großen Holzgebäude, welches sehr offen war, mit zwei Stockwerken... Naja, es ist wohl schwer zu vermitteln...
Es war jedenfalls toll. Sehr weite große Wiesen. Wirklich schön.
Wir haben den ganzen Tag irgendwelche Gemeinschafts-Aktivitäten gemacht. Spiele und so weiter. Am Abend gab es dann die sogenannte "open show". Die war einfach super.
Es handelt sich dabei um eine Art Talent-Show, nur dass man nicht zwingend ein Talent haben muss, um etwas darzubieten. Man kann machen was man will.
Drei Mädels zum Beispiel haben sich einfach hingesetzt, zwei von ihnen mit Ipod-Stöpseln im Ohr und eine mit einer Gitarre und sie haben sich eine Weile einfach zu der Musik vor uns zurück bewegt, die wir alle nicht hören konnten und dann haben sie angefangen wirklich schief dieses Lied mitzusingen und ab und zu sinnlos auf der Gitarre zu klimper. Es war grauenvoll, aber total lustig.
Es wurde jedenfalls stundenlang getanzt, gesungen, gezaubert, gealbert. Es war toll.
Und dann, eine Nummer, muss ich wirklich genauer erläuern.
Es ist eine Art Tradition am UWCCR, welches ja erst seit 2006 existiert, aber seit dem wurde diese spezielle Nummer jedes Jahr zu diesem Anlass dargeboten.
Das ganze heißt "Skandinavian Breakfast" - niemand weiß wieso.
Es beginnt damit, dass ein Mädchen die Treppe hochkommt, sich umschaut, nur ein Handtuch um die Hüften.
Sie geht zu dem bereitstehenden Glas mit Wasser, greift sich eine Zahnbürste und Zahnpasta und beginnt sich die Zähne zu putzen.
An dieser Stelle musste ich schon lachen, aber es wurde noch viel verrückter.
Als nächstes hat das Mädel nämlich etwas aus ihrer Hose geholt, was eine Binde sein sollte, hat sie mit der Zahnbürste geputzt und dann weiter die Zähne damit geputzt (ich weiß, es ist total verrückt). Am Schluss hat sie mit dem Wasser ausgespült und das ganze wieder ins Glas gespuckt.
Als sie weg war, kam der nächste... Ihr könnt euch denken was jetzt kommt.
Insgesamt 10 Leute haben die gleiche Zahnbürste und das gleiche immer ekligere Wasser benutzt und jeder hat irgendwas ekliges mit der Zahnbürste, oder dem Wasser angestellt.
Einer hat sich zum Beipsiel die Achselhaare genau so geschnitten, dass sie in das Glas gefallen sind. Ein Junge hat sich die Zähne geputzt und als er gerade beim Gurgeln mit dem Ekel-Wasser war, kam seine Freundin und sie haben sich geküsst und er hat ihr dabei das Wasser "übergeben" und sie hat es dann zurückgespuckt ins Glas. Einer hat sogar ein benuztes Kondom in seiner Hose gefunden, es in das Glas ausgeleert und das Kondom auch reingeschmissen.
Und bei jeder einzelnen Person dachte man: "Nein, nein, das macht der jetzt nicht wirklich! Er putzt sich nicht mit diesm ekligen Wasser und dieser ekligen 7-mal benutzten Zahnbürste die Zähne! Nein, sie steckt sich nicht die Zahnbürste in den Mund, von der, weil sie grad aus dem benutzten Wasser kommt, die Spuckefäden vieler anderer vor ihr runterhängen!"
Aber jeder einzelne hat es getan. Es war so so so verrückt und wir lagen alle da und haben uns gekugelt vor lachen und jedes mal, wenn eine neue Person nur in Unterwäsche oder im Bademantel auftauchte, haben wir uns schon geschüttelt vor Ekel.
Aber das Schlimmste kommt erst noch!
Am Ende... oooh, es war sooo eklig...
Am Ende haben die letzten drei Jungs, also die sich gerade die Zähne geputzt hatten, das insgesamt also 10 Mal benutzte Wasser auf drei Gläser aufgeteilt und - ihr werdet es sicher nicht glauben - sie haben es wirklich ausgetrunken.
Das war sooo verrückt!
Und wir müssen es nächstes Jahr machen, um die Tradition nicht zu brechen...
Heute sind wir ganz unspektakulär zum Campus zurückgekehrt - es war ein bisschen, wie nach Hause zurückkommen.
Heute Abend gehe ich noch mit ein par Leuten aus.
Ich hab euch alle lieb!
Lauri
Samstag, 28. August 2010
Schule ohne Schule
Heute haben wir die Placement Exams geschrieben, bei denen geguckt wird, was wir in Mathe und Englisch (und Spanisch und Arts für manche) am besten wählen. Das ist an sich eine gute Sache, aber ich denke meine Test sind ziemlich schlecht ausgefallen. Zum Glück sind das dann nur Richtlinien. Wir dürfen trotzdem wählen was wir wollen und oft sagen diese Exams nicht sonderlich viel aus, manchmal allerdings schon...
Der Englisch-Test war jedenfalls ziemlich schwierig. Wir hatten 1,5 Stunden Zeit für die Multiple Choice Aufgaben am Anfang zu einem Gedicht von Mark Twain und zu einer Kurzgeschichte, welche schrecklich verwirrend war. Die Fragen waren alle analystisch und manchmal saß ich nur da und dachte: "Was wollen die von mir???" Aber ich hab' es glaube ich trotzdem ganz gut gemacht...
Der zweite Teil dieses Test bestand darin ein Essay zu einem der vorgegebenen Themen zu schreiben. Ich habe etwas wie "Can the media be trusted" oder sowas gewählt... Allerdings war ich mir blöderweise bei den Beispielen, die ich gebracht habe, nicht aller Einzelehiten sicher.
Der Mathe-Test war ok, aber auch irgendwie nicht.
Morgen lege ich meine Fächerwahl endgültig fest, zusammen mit meinem Tutor, Jay. Er ist wirklich cool und total verrückt... Genau das richtige für mich, denke ich. Was die Fächerwahl angeht bin ich mir immer noch nicht ganz sicher, es ist wirklich kompliziert.
Wie man also sieht, haben wir hier, obwohl die Schule erst im September anfängt, ständig irgendetwas zu tun und wenn es nur eine Party am Abend ist...
Auch das ist schließlich wichtig. Ich finde man kann es zu "the three S's" dazu zählen, die auf einem UWC wichtig sind:
Socializing, School, Sleep.
Aber am UWCCR gibt es noch ein viertes S: Shower.
Liebste Grüße
Lauri
Der Englisch-Test war jedenfalls ziemlich schwierig. Wir hatten 1,5 Stunden Zeit für die Multiple Choice Aufgaben am Anfang zu einem Gedicht von Mark Twain und zu einer Kurzgeschichte, welche schrecklich verwirrend war. Die Fragen waren alle analystisch und manchmal saß ich nur da und dachte: "Was wollen die von mir???" Aber ich hab' es glaube ich trotzdem ganz gut gemacht...
Der zweite Teil dieses Test bestand darin ein Essay zu einem der vorgegebenen Themen zu schreiben. Ich habe etwas wie "Can the media be trusted" oder sowas gewählt... Allerdings war ich mir blöderweise bei den Beispielen, die ich gebracht habe, nicht aller Einzelehiten sicher.
Der Mathe-Test war ok, aber auch irgendwie nicht.
Morgen lege ich meine Fächerwahl endgültig fest, zusammen mit meinem Tutor, Jay. Er ist wirklich cool und total verrückt... Genau das richtige für mich, denke ich. Was die Fächerwahl angeht bin ich mir immer noch nicht ganz sicher, es ist wirklich kompliziert.
Wie man also sieht, haben wir hier, obwohl die Schule erst im September anfängt, ständig irgendetwas zu tun und wenn es nur eine Party am Abend ist...
Auch das ist schließlich wichtig. Ich finde man kann es zu "the three S's" dazu zählen, die auf einem UWC wichtig sind:
Socializing, School, Sleep.
Aber am UWCCR gibt es noch ein viertes S: Shower.
Liebste Grüße
Lauri
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